Der Papst, der Islam und die FPÖ

Beiträge 1 - 10 von 26
  • Der Papst, der Islam und die FPÖ

    Blubb82, 15.09.2006 23:57
    #1
    Steht der Papst auf der Gehaltsliste der FPÖ?
    Grad richtig für den Strache, wird man gleich im Duell länge mal breite hören.Das Hauptthema des Wahlkampfes in den letzten 2 Wochen wird der Islam sein, 100Pro.
  • Re: Der Papst, der Islam und die FPÖ

    gruener (Luddit), 16.09.2006 01:19, Antwort auf #1
    #2
    > Steht der Papst auf der Gehaltsliste der FPÖ?
    > Grad richtig für den Strache, wird man gleich im Duell länge mal breite
    > hören.Das Hauptthema des Wahlkampfes in den letzten 2 Wochen wird der Islam
    > sein, 100Pro.
    >

    nun, vielleicht hilft das ja ein wenig, einigen menschen deutlich zu machen, wessen geistes kind nicht nur dieser papst ist.

    btw: leider können wir sie ja nicht fragen, aber wie mag wohl unsere liebe britta mit dieser neuen situation umgehen, denn spätestens seit gestern hat sie ja einen ganz neuen verbündeten in ihrem kampf gegen den islam. ich stelle mir das grade bildlich vor: sie und der oberste pope hand in hand auf der anti-hatsch. :-)

    andererseits will ich nicht vergessen zu bekennen: die spinnen, die islamisten!


  • Re: Der Papst, der Islam und die FPÖ

    Eva G., 16.09.2006 02:17, Antwort auf #2
    #3
    Wenn der Papst Texte über Muslime aus dem 14.Jht. zitiert, verlangt die Türkei Entschuldigungen und will ihn ausladen. Wenn wir umgekehrt so ungemein tolerant und dialogbereit wären, wie viele Muslime hätten wir dann noch im Land?
    Wer laut darüber nachdenkt, wird ja gleich der FPÖ zugeordnet. Das haben die Muslime längst durchschaut...
  • Re: Der Papst, der Islam und die FPÖ

    gruener (Luddit), 16.09.2006 02:45, Antwort auf #3
    #4
    > Wenn der Papst Texte über Muslime aus dem 14.Jht. zitiert, verlangt die
    > Türkei Entschuldigungen und will ihn ausladen.


    um korrekt zu bleiben: das fordern türkische medien, nicht DIE türkei!


    Wenn wir umgekehrt so
    > ungemein tolerant und dialogbereit wären, wie viele Muslime hätten wir
    > dann noch im Land?


    stehst du auf tit for tat - auf auge um auge, zahn um zahn?


    > Wer laut darüber nachdenkt, wird ja gleich der FPÖ zugeordnet. Das haben
    > die Muslime längst durchschaut...


    nicht DIE muslime, vielleicht einige, möglicherweise sogar viele, aber bestimmt nicht alle...

  • Re: Der Papst, der Islam und die FPÖ

    RogerG, 16.09.2006 20:10, Antwort auf #3
    #5
    > Wenn der Papst Texte über Muslime aus dem 14.Jht. zitiert, verlangt die
    > Türkei Entschuldigungen und will ihn ausladen. Wenn wir umgekehrt so
    > ungemein tolerant und dialogbereit wären, wie viele Muslime hätten wir
    > dann noch im Land?
    > Wer laut darüber nachdenkt, wird ja gleich der FPÖ zugeordnet. Das haben
    > die Muslime längst durchschaut...

    In die rechte Ecke wo sich die Kleingeister drängeln setzen sich jene die zu Formulierungen wie "die Muslime" oder "die Türkei" greifen, und damit ausdrücken wollen, dass die alle eine homogene Gruppe von Feinden sind. Das sind nicht nur billige Feindbilder. Es sind auch ausgesprochen dumme. Ab sie hier hinzugehören wollen bleibt natürlich ihnen überlassen.

    Zum Thema: Dieser Papst ist eine ausgesprochen intellektuele und gebildete Person. Es ist ihm also zuzumuten, die Konsequenzen seiner Reden zu bedenken. Das er diese Worte trotzdem gewählt hat, lässt bei einer Person dieser Intelligenz, auf gezielte Provokation schliessen.

    Jede Religion, vom Christentum über den Islam bis zu den Anhängern des fliegenden Spagettimonsters, trägt den Keim der Intoleranz in sich. Die Zitate des Papstes sind ein schönes Beispiel für die Intoleranz des Katholezismus.
  • Re: Der Papst, der Islam und die FPÖ

    Wolli, 16.09.2006 20:40, Antwort auf #5
    #6
    Der Papst hielt nach meinem Wissenstand einen Vortrag an der Universität Regensburg. Die Essenz des Vortrages war eine Verurteilung religiös motivierter Gewalt. Im Rahmen dieses Vortrages brachte er auch Zitate eines mittelaterlichen Kaisers, die aber eindeutig als nicht die Meinung des Papstes erkennbar waren.

    Demagogen haben es geschafft, diese Zitate aus dem Kontext gerissen als die Worte des Papstes zu verkaufen und damit die ohnehin bereits vorhandenen Spannungen zwischen Islam und Christentum zu schüren. Dafür dem Papst die Schuld zu geben, halte ich für infam.
  • Re: Der Papst, der Islam und die FPÖ

    Blubb82, 16.09.2006 22:06, Antwort auf #6
    #7
    Der Papst ist vieles aber nicht naiv oder dumm.
  • Re: Der Papst, der Islam und die FPÖ

    RogerG, 17.09.2006 01:44, Antwort auf #6
    #8
    > Der Papst hielt nach meinem Wissenstand einen Vortrag an der Universität
    > Regensburg. Die Essenz des Vortrages war eine Verurteilung religiös
    > motivierter Gewalt. Im Rahmen dieses Vortrages brachte er auch Zitate eines
    > mittelaterlichen Kaisers, die aber eindeutig als nicht die Meinung des
    > Papstes erkennbar waren.
    >
    > Demagogen haben es geschafft, diese Zitate aus dem Kontext gerissen als die
    > Worte des Papstes zu verkaufen und damit die ohnehin bereits vorhandenen
    > Spannungen zwischen Islam und Christentum zu schüren. Dafür dem Papst die
    > Schuld zu geben, halte ich für infam.

    Ein Antiislamismus liegt sehr wohl im Mainstream der katholischen Religion. Nicht wenige Wortmeldungen, auch von unserem Erzbischof in Wien, setzen in schöner Regelmässigkeit die Religion des Islam mit der Ideologie des Islamismus gleich. Genausogut könnte man das Christentum mit den Irrwegen des Katholizismus gleichsetzen.

    Wenn es die Absicht des Papstes war nur die Gewalt in der Religion zu kritisieren, so müsste er nicht ein ausgesprochen dummes und islamfeindliches Zitat wählen. Ein Zitat ermöglicht es jemanden anzupatzen ohne selbst dezitiert Stellung nehmen zu müssen.

    Einem Papst, noch dazu einem ausgesprochen gebildeten, ist es zuzumuten sich auch ohne das zitieren von verhetzenden Wortmeldungen klar auszudrücken. Das die Reaktionen teilweise völlig überzogen sind, mag auf einem anderen Blatt stehen. In das Fettnäpfchen ist Benedikt aber ohne jede fremde Hilfe gestiegen.
  • Re: Der Papst, der Islam und die FPÖ

    Wolli, 17.09.2006 10:38, Antwort auf #8
    #9
    Mit gleicher Berechtigung könnte man dem Papst auch vorwerfen, die Existenz Gottes geleugnet zu haben. Immerhin sagte er, zwar in indirekter Rede, aber wen kümmern solche Details schon, daß sich an jener Universität zwei Fakultäten mit etwas beschäftigen, was es nicht gebe: Mit Gott.

    Die Conclusio der vielkritisierten Worte des Kaisers Manuel II war übrigens: "Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung...Um eine vernünftige Seele zu überzeugen braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann."

    Wer das als antiislamisch kritisiert, tut damit dem Islam keinen guten Dienst.
  • Re: Der Papst, der Islam und die FPÖ

    RogerG, 17.09.2006 18:04, Antwort auf #9
    #10
    > Wer das als antiislamisch kritisiert, tut damit dem Islam keinen guten
    > Dienst.

    Was immer noch keine Antwort auf die Frage ist, warum der Papst für die Verurteilung von religiöser Gewalt islamfeindliche Texte zitiert. Inhaltlich war das Zitat so notwendig wie ein Kropf.

    Ein Theologieprofessor auf der Universität kann er anders mit Texten arbeiten, als das Oberhaupt einer Weltkirche.

    Würde er sich im Recht befinden, hätte der Vatikan auch wenig Anlass massiv zurückzurudern. Die Kirche hat schon bei wessentlich härteren Sachfragen gemauert, hier versuchen sie jetzt einen Fehler auszubügeln.
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