USA: Warmlaufen für die Präsidentschaftswahl 2012

Beiträge 71 - 80 von 131
  • RE: Medicare

    Wanli, 17.08.2012 23:14, Antwort auf #70
    #71

    Auch dem "Atlantic" ist aufgefallen, welch ein Hohn es ist, dass die GOP jetzt mit Medicare ein Programm der so lange dämonisierten (sozialdemokratischen) Great Society der 60er Jahre verteidigt und den angeblich sozialistischen Obama zum bösen Verräter dieser (sozialistischen) Errungenschaft abstempelt, während sie selbst die Kürzung zurücknehmen will - Defizit hin oder her:

    That's the one part of Obamacare that Republicans should want to keep if they have the courage of their convictions. But the point is actually that they never have and don't now have the courage of their deficit convictions, and are very unlikely to ever pass anything like the Ryan plan the Tea Party fell in love with. [...] Why anyone trust them to cut the deficit at this point is beyond me, given the fact that they find a way to fail every time.But promising to repeal cuts that were already passed is taking it a step farther.

    http://www.theatlantic.com/politics/archive/2012/08/surprise-romney-is-betraying -the-tea-party/261208/


    Aber was auch immer die Widersprüche: Paul Ryan kommt bei der Basis an. Seit seiner Wahl zum Vize sind 10 Millionen an Online-Spenden eingegangen, davon viel von erstmaligen Spendern und in den kleinen Beträgen der Parteibasis - Romney hatte in dieser Gruppe beim Spendensammeln bislang wenig Glück gehabt. Auch ließen sich in den letzten Tagen über 45000 Freiwillige als republikanische Wahlkämpfer registrieren - eine Art Palin-Effekt, wenn man so will.

    http://gop12.thehill.com/2012/08/romney-rakes-in-10-million-on-line.html

  • Es geht ums Geld / Swing-States-Markt JETZT!

    Wanli, 23.08.2012 17:18, Antwort auf #71
    #72

    Die mediale Großoffensive der beiden Lage wird erst nach dem Labour Day beginnen, doch bereits jetzt geben Demokraten und GOP viele Millionen für Wahlwerbung aus - und mittlerweile investiert die GOP deutlich mehr als Obama:

    http://nationaljournal.com/2012-presidential-campaign/gop-outspending-obama-acro ss-the-map-20120727

    Eine nützliche und ständig aktualisierte Auflistung der Ausgaben beider Lager, nach Swing States geordnet:

    http://www.nationaljournal.com/hotline/ad-spending-in-presidential-battleground- states-20120620

    Im Sommer hatten die Demokraten noch mehr in die Werbung gesteckt, um Romney vom Start weg ein mieses Image beim Wähler zu verpassen; jetzt aber reflektieren die Ausgaben die Realität des Spendenaufkommens der Kontrahenten: Hier haben Romney und seine Partei eine deutlich besser gefüllte Kriegskasse als Obama und die Demokraten:

    Das ist aber noch lange nicht die ganze Wahrheit, bei den hier nicht eingerechneten Super PACs ist das Missverhältnis noch viel größer:

    What’s more, the major Romney-affiliated superPACS have tens of millions more in the bank. American Crossroads, for instance, is sitting on $29 million. Restore Our Future is sitting on $20 million. Priorities USA, the major Obama-affiliated superPAC, is sitting on $4 million.

    So here’s what we can say with certainty: Romney is winning the money race. Big time. And he’s pressing that advantage. According to NBC’s First Read, “nearly $540 million has been spent in advertising in this presidential election, with Team Romney spending $292 million and Team Obama $248 million.” Even as we speak, Team Romney is spending more than twice as much as Team Obama.

    http://www.washingtonpost.com/blogs/ezra-klein/wp/2012/08/21/obamas-money-gap-in competence-incumbency-or-meaningless/


    So weit, so unkompliziert. Doch was bedeutet Romneys Vorteil für die Novemberwahl? Die Vorwahlen dieses Jahres haben gezeigt: Geld ist verdammt wichtig. In Iowa führte mal Gingrich, ebenso in Florida, die Umfrageinstitute vermeldeten aus Ohio und Michigan fantastische Zahlen für Santorum. Dann kamen Romney und "Restore Our Future", investierten zigmal soviel in Fernsehwerbung wie die oben genannten Herausforderer und gewannen in ausnahmslos jedem der aufgeführten Staaten. Noch besser: In den Exit Polls gaben viele Wähler an, nicht für Gingrich oder Santorum gestimmt zu haben, da diese zu links seien. Schöner kann man nicht demonstrieren, zu was massierte Fernsehwerbung fähig ist; sie kann offenbar einen brachial-rechten Kulturkämpfer wie Santorum ideologisch moderater erscheinen lassen als einen Mitt Romney. Ergo: Geld ist wichtig.

    Allerdings gilt auch: In einem Primary gibt es grundsätzlich viel mehr Wechselwähler als bei der Präsidentschaftswahl. Zudem wird Romney zwar wesentlich mehr Geld zur Verfügung haben als Obama, aber das Missverhältnis wird natürlich nicht so groß sein wie das zwischen Romney und Santorum. Wenn Romney in Ohio oder Florida wirklich knapp doppelt so viel Geld ausgeben kann, wird das einen Effekt haben, aber kaum einen so großen wie im Frühjahr. Reicht es trotzdem, um ausreichend viele Swing States zu kippen? Eine offene Frage und ein weiterer Grund, endlich einen Swing-States-Markt einzurichten...

  • Vor dem Parteitag der GOP / Wahlprognosen

    Wanli, 25.08.2012 11:51, Antwort auf #72
    #73

    Montag geht's los in Tampa, doch hinter den Kulissen ist schon Wichtiges geklärt worden. Zunächst einmal nutzt man die Tatsache, dass die Fernsehsender am Montag wohl noch nicht übertragen werden. Gegen die Gewohnheit lässt man nun bereits am ersten Tag die Delegationen der Einzelstaaten über den Kandidaten abstimmen, obwohl dieser erst am Tag darauf gekürt wird. Sinn und Zweck der Übung: Man hat es Ron Paul ja juristisch verwehrt, ebenfalls zur Wahl zu stehen; etwaiger Protest der Paul-Fans soll nun wenigstens nicht im Fernsehen zu sehen sein. Am Montag darf dann auch Rand Paul sprechen, auch davon werden vergleichsweise wenige Amis etwas mitbekommen.

    http://www.politico.com/news/stories/0812/80067.html

    Den umgekehrten Weg geht man mit Ann Romneys Rede; die Frau des Präsidentschaftskandidaten ist traditionell am ersten Abend dran, aber Ann möchte man nun wirklich in jedes Wohnzimmer projizieren, deshalb wird sie wohlmöglich am Dienstag Romney vorstellen und nicht sein Vize.

    http://nymag.com/thecut/2012/08/great-first-lady-media-arms-race-of-2012.html

    Ein gewisses Risiko bleibt natürlich Tropensturm Isaac:

    http://www.spiegel.de/panorama/isaac-tropensturm-bedroht-haiti-und-kuba-a-852018 .html


    Der Aufreger des (gestrigen) Tages: Romney zwinkerte während einer Rede mal kurz in Richtung der "Birther", welche glauben, Obama sein nicht in den USA geboren und damit kein legitimer Präsident:

    "I love being home," Romney said, "in this place where Ann and I were raised, where both of us were born ... No one's ever asked to see my birth certificate. They know that this is the place that we were born and raised."

    http://nymag.com/daily/intel/2012/08/mitt-romney-birth-certificate-joke-video.ht ml



    Viele politische Auguren, wahrscheinlich auch die Mehrheit hier, orientieren sich bei ihrer Vorhersage ja stark an Umfragezahlen; es gibt jedoch auch eine Schule, die das zu erwartende Wahlergebnis aus objektiven Kennzahlen, meist zur wirtschaftlichen Lage, abzuleiten trachtet. Wen dieser Ansatz interessiert, der mag den folgenden artikel interessant finden, der erst ein wenig theoretisiert und dann schlussfolgert:

    First, the median prediction of the econometric forecast models of which I am aware right now hovers just above the 50% mark, suggesting that Obama is a very – emphasis on very – slight favorite. Second, models that include measures of Obama’s approval ratings and/or current national or state-level polling are usually (but not always) slightly more bullish on Obama’s prospects than are models like Hibbs’ that are based solely on the fundamentals.  That suggests to me that that the key question looking ahead is whether opinion polling and Obama’s approval ratings begin to change in ways that indicate that voters,  as they pay more attention to the election, will adjust their views closer to what some forecasters like Hibbs believe the economic fundamentals dictate.  Keep in mind, however, that based on economic fundamentals alone, it is not necessarily the case that Romney should be winning this election.  That assessment depends,  in part, on what fundamentals one includes, and across what time span. And, as my stockbroker I. B. Guessing always reminds me, past performance is no guarantee of future results.

    http://blogs.middlebury.edu/presidentialpower/2012/08/24/why-isnt-romney-running -away-with-this-election/

  • RE: Vor dem Parteitag der GOP

    Wanli, 26.08.2012 16:59, Antwort auf #73
    #74

    Ab der kommenden Woche könnte Bewegung in die Umfragen kommen, mit den Wahlparteitagen steigt für gewöhnlich nämlich auch das Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit am Wahlkampf; viele werden zum ersten Mal ernsthaft über die Wahl im November nachdenken:

    http://www.tnr.com/blog/electionate/106516/daily-breakdown-likely-voter-screens- give-romney-boost

  • Strippen zum Parteitag der GOP

    sorros, 26.08.2012 20:10, Antwort auf #74
    #75

    Auch mal schön! Vor allem die Aussage des Gastronomen; Republikaner gehen öfter in Strip Lokale als Andere!

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/porno-star-lisa-ann-strippt-als-sarah-pali n-double-gegen-mitt-romney-a-852124.html

  • Wahlkampf vor der entscheidenden Phase

    Wanli, 26.08.2012 21:50, Antwort auf #75
    #76

    Noch ein paar Schnipsel:

    Ron Paul hätte auf dem Parteitag der GOP sprechen dürfen, wenn er sich verpflichtet hätte, zur Wahl von Romney aufzurufen. Dazu war er aber im Gegensatz zu seinem Sohn - der daher sprechen wird - nicht bereit.

    http://politicalwire.com/archives/2012/08/26/paul_refused_to_endorse_romney.html


    Politico hat hinter den Kulissen mit Wahlkampfstrategen beider Seiten gesprochen und Demokraten wie Republikaner sind sich angeblich einig: Beide Kandidaten werden demzufolge sehr dicht beieinander durchs Ziel gehen, maximal zwei Prozent auseinander. Sollte es einem der beiden gelingen, doch einen größeren Vorsprung herauszuholen, dann eher Romney als Obama.

    Both sides predict the race will remain tied in the national polls — and in the 10 states that matter most — until three weeks before Election Day, if not longer.

    Both think the race will finish 51-49, or closer. But both believe that if one candidate could win bigger — and reach a tipping point that provides a real cushion — it would be Mitt Romney, pulling away at the very end because he crossed the plausibility threshold after the third and final debate.
    Wo wir schon bei den Prognosen sind: Im Präsidentschaftsmarkt werden für "Andere" Preise bezahlt, die schlciht lächerlich sind. Das ist entweder schockierende Unkenntnis oder Schummeln. Wer's braucht...

    Noch ein Artikel zur finanziellen Situation beider Lager: Romney weit überlegen und möglicherweise in der Lage, Obama in Punkto Fernsehwerbung im Verhältnis 3:1 zu deklassieren. Andererseits legt Obama seine geringeren Ressourcen wohlmöglich geschickter an - und erhält als Präsident natürlich sehr viel kostenlose Sendezeit.
    2012 may become a rare instance of a presidential incumbent who is outspent by a challenger, but with such a rich information environment already, the difference is hardly a guarantee of success for Romney or doom for Obama
  • RE: Wahlkampf vor der entscheidenden Phase

    Wanli, 27.08.2012 20:39, Antwort auf #76
    #77

    Hurricane Isaac sorgt dafür, dass der Parteitag der GOP erst morgen beginnt - eine weitere Verkürzung bleibt möglich.

    http://andrewsullivan.thedailybeast.com/2012/08/party-crasher.html

  • RE: Wahlkampf vor der entscheidenden Phase

    drui (MdPB), 27.08.2012 21:38, Antwort auf #76
    #78

    Ron Paul hätte auf dem Parteitag der GOP sprechen dürfen, wenn er sich verpflichtet hätte, zur Wahl von Romney aufzurufen. Dazu war er aber im Gegensatz zu seinem Sohn - der daher sprechen wird - nicht bereit.

    Da alle Redner ihren Beitrag bis aufs Wort von Romneys Leuten checken lassen müssen, hat er noch genug Rückrat bei dieser kritiklosen Idiotenhuldigungsveranstaltung nicht mitzumachen.

    Both think the race will finish 51-49, or closer. But both believe that if one candidate could win bigger — and reach a tipping point that provides a real cushion — it would be Mitt Romney, pulling away at the very end because he crossed the plausibility threshold after the third and final debate.

    Das leuchtet mir nicht ein. Natürlich sind die Erwartungen an Romney bezüglich der Fernsehdebatten niedrig, aber er kann es auch richtig versauen (da gab es im Nominierungswahlkampf ja einige Beispiele) und dann er richtig hoch verlieren. Obama kann verlieren, wenn die GOV all ihren Hass mobilisieren kann und mit diversen Tricks (Wahlkreiszuschneidung, Verhinderung der Wahlteilnahme von Armen und Minderheiten) Erfolg hat. Demographisch spricht dagegen, dass Minderheiten (Schwarze sowieso, nun auch zunehmend Latinos) und Frauen eher Demokraten wählen. Alte müssten eigentlich aus Angst vor Abschaffung von Medicare Obama wählen, wenn sie nicht steinreich sind, aber die sind wohl oft auch zu doof oder dement dazu. Bei den Electoral Votes führt Obama mit 297 zu 212 (29 ties). Der Wahlkampf Romneys lief trotz unbegrenzten finanziellen Mitteln nicht gerade toll, seine Auslandsreise war sogar für amerikanische Standards peinlich. Er wirkt nicht symphatischer als Obama, wird von den eigenen Leuten nicht geliebt und lügt noch 2011 entweder sein Volk oder seine Steuerbehörde an, was sein Engagement bei der Heuschreckenfirma angeht, entweder ist er also ein Steuerbetrüger oder er vertuscht, dass er wirklich alles tut, um keine Steuern für den Staat zahlen zu müssen, den er anführen möchte. Ich denke, dass Obama auch über 50% der Gesamtstimmen bekommt, aber darauf kommt es nicht an. In gut der Hälfte aller Staaten braucht man eigentlich nicht zur Wahl zu gehen, weil wie in Utah und Texas (GOV) oder New York und Californien (Dems) um die 70% für eine der Parteien garantieren. Das Geld wird meiner Meinung nach nicht so entscheidend sein, beide Seiten haben genug davon, Irrsinnssummen erreichen dann bald auch ihren Grenznutzen, sofern Romney nicht dazu über geht, die Wähler direkt zu bestechen.

  • Widerspruch!

    Wanli, 27.08.2012 23:10, Antwort auf #78
    #79

    Als politisch denkender Mensch hoffe ich ja, dass Du recht behältst, aber ich stell mal ein paar Gegenthesen auf.

    Natürlich sind die Erwartungen an Romney bezüglich der Fernsehdebatten niedrig, aber er kann es auch richtig versauen (da gab es im Nominierungswahlkampf ja einige Beispiele) und dann er richtig hoch verlieren.

    In der breiten Öffentlichkeit mögen die Erwartungen recht niedrig sein, da gilt Romney als hölzerner Roboter. Aber in den Vorwahldebatten hat er schon bewiesen, dass er recht gut debattieren kann, auch wenn Gegner wie Gingrich natürlich nicht das Kaliber Obamas haben:

    In none of the Republican primary debates was Romney judged the big loser; in many he was the clear winner, and as the campaign wore on, the dominant image from the debates was of a confident Romney, standing with a slight smile on his face and his hands resting easily in his pockets, looking on with calm amusement as the lesser figures squabbled among themselves and sometimes lashed out at him.

    Obama ist andererseits zwar ein guter, aber wohl kein furchteinflößend außergewöhnlicher Debattierer:

    Obama got better, steadier, and more relaxed-seeming as the 2008 debates went on. But they were never his strength, compared with formal speeches, and his team surely realizes that many circumstances of this year’s debates will work to his disadvantage.

    Der Artikel, aus dem diese Zitate stammen, analysiert beider Politiker Fähigkeiten in dieser ganz speziellen, aber wohlmöglich sehr wichtigen Disziplin und kommt zu dem Schluss, dass Romney einen sehr seriösen Eindruck mache, solange er sich auf vertrautem Terrain bewege - er bereitet Debatten immer sehr sorgfältig vor. Ins Schwimmen gerate er aber dann, wenn er improvisiere. Obama müsse ihn also überraschen, denn spontane Reaktionen seien Romneys Sache nicht.

    Romney is very strong as a debater but has also shown two repeated weaknesses: a thin command of policy details, and an awkwardness when taken by surprise.

    When the subject is one he’s prepared for, he rarely falters. When it’s not, or when an exchange goes on longer or in a different direction than expected, many of his ad-libbed responses turn out to be mistakes (“I’ll bet you $10,000!”). Thus the Romney team has the impossible challenge of trying to imagine every question or attack line that might come up in debates with Obama, while the Obama team tries to imagine what Romney’s might have missed. This kind of chess game is always part of debate preparation, but it is unusually important this year, because the gap between Romney at his best and at his worst is so wide.

    http://www.nationaljournal.com/2012-election/slugfest-sizing-up-the-obama-romney -debates-20120823

    Alte müssten eigentlich aus Angst vor Abschaffung von Medicare Obama wählen, wenn sie nicht steinreich sind, aber die sind wohl oft auch zu doof oder dement dazu.

    Naja, Romney und Ryan treten im Wahlkampf ja gerade als überzeugte Verteidiger von Medicare auf, werfen Obama vor, den Alten Leistungen streichen zu wollen, um mit dem gesparten Geld Arbeitsscheue und Minderheiten zu beglücken. Absolut verlogen und hanebüchen, aber sie haben schon die nötige Kriegskasse, um den Senioren ihre Version der Realität zentimeterdick aufs Butterbrot zu schmieren.

    Of course, Romney isn’t interested in the facts; he's interested in associating Obama with black and Hispanic undesirables bent on collecting welfare benefits and robbing white elderly people of their health insurance.

    http://www.tnr.com/blog/plank/106588/obamas-welfare-base

    The goal is not to make a legitimate critique, but to portray Obama as willing to give the “undeserving” poor government handouts at the expense of hardworking taxpayers. [...] Romney’s Medicare ad [...] is artfully constructed to turn the issue of health care into a battle over limited tax dollars between a largely white population of seniors on Medicare and a disproportionately minority population of the currently uninsured who would get health coverage under Obamacare.

    http://campaignstops.blogs.nytimes.com/2012/08/27/making-the-election-about-race /

    Wäre allerdings in der Tat traurig, wenn Zynismus und Unaufrichtigkeit dieses Kalibers sich durchsetzen würden, aber ausschließen würd ich das mal nicht.

    Der Wahlkampf Romneys lief trotz unbegrenzten finanziellen Mitteln nicht gerade toll, seine Auslandsreise war sogar für amerikanische Standards peinlich.

    Da würd ich sagen: Über sowas zerreißt man sich in Journalistenzirkeln das Maul, das haben die Amis mitgekriegt, die eh Polit-Junkies sind. Aber die wissen wohl eh schon größtenteils genau, wen sie wählen wollen; interessant ist die Mehrheit der Wahlberechtigten, die sich bis jetzt einfach noch keinen Kopf um die Wahl gemacht hat.

    Er wirkt nicht symphatischer als Obama, wird von den eigenen Leuten nicht geliebt und lügt noch 2011 entweder sein Volk oder seine Steuerbehörde an, was sein Engagement bei der Heuschreckenfirma angeht, entweder ist er also ein Steuerbetrüger oder er vertuscht, dass er wirklich alles tut, um keine Steuern für den Staat zahlen zu müssen, den er anführen möchte.

    Ich gebe Dir recht, diese Geschichte hat Potenzial und wird von Obamas Team ja auch schon fleißig beackert. Meiner Meinung nach schade, dass ein Präsident wie Obama, der in der Öffentlichkeit vergleichsweise nüchtern und rational argumentiert, während andere Politiker schrille Stimmungsmache bevorzugen, letzten Endes einer solchen "Schmutzkampagne" die Wiederwahl verdanken mag - aber hey, politics ain't beanbag und gegen Karl Rove und Co. darf man nicht allzu zimperlich sein.


    Zusammengefasst: Zwar drücke auch ich Obama alle Daumen, aber im Präsidentschafts-Markt halt ich ausschließlich GOP-Aktien. Und wo ich mich schon aus dem Fenster lehne: Mehr als ein Prozent, meinetwegen anderthalb, für andere Kandidaten ist Quatsch...

  • Neues Wahlkampfthema: Welfare

    Wanli, 28.08.2012 00:15, Antwort auf #79
    #80

    Es ist im letzten Beitrag schon angeklungen, aber in Ergänzung des bereits Angedeuteten noch einmal ganz deutlich: Romney versucht, dem Wahlkampf eine neue Richtung zu geben mit dem Vorwurf, Obama habe den seit der Präsidentschaft Clintons bestehenden Konsens zur Sozialpolitik aufgekündigt: Dass nämlich nur der Anspruch auf staatliche Sozialleistungen habe, der arbeitswillig sei. Diese Behauptung ist schlicht und ergreifend unwahr, die Obama-Administration hat nichts dergleichen getan. Trotzdem wird sie immer und immer wieder von Romney, Ryan und natürlich zahllosen Fernsehspots aufgegriffen. Warum? Romney braucht die weiße Arbeiterschicht, die ihm aber zum Teil noch skeptisch gegenüber steht. Noch mehr als schwerreiche Plutokraten mit Konto in der Schweiz missbilligt diese Arbeiterschicht aber Faulenzer, insbesondere schwarze Faulenzer. Romney und Co. tun also alles, um Obama als Sugar Daddy einer angeblich großen Zahl von Arbeitsscheuen darzustellen. Und das alles wie schon gesagt ohne irgendeinen Beleg, der Vorwurf ist völlig erlogen. Ob der Plan aufgeht, das wird mit über das Wahlergebnis im November entscheiden.

    http://www.tnr.com/blog/electionate/106402/the-strategy-behind-romneys-welfare-a d

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