Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: WDR kurz vor der Pleite?

Beiträge 11 - 20 von 84
  • Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    gruener (Luddit), 23.12.2020 00:03, Antwort auf #10
    #11

    das ist doch mal eine frohe botschaft, so kurz vor den feiertagen:

    Der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts hat die Eilanträge von ARD, ZDF und Deutschlandradio zur Erhöhung des Rundfunkbeitrags abgelehnt.

    ARD, ZDF und Deutschlandradio hätten nicht näher dargelegt, dass eine Verzögerung des Rundfunkfinanzierungsstaatsvertrags »irreversibel zu schweren Nachteilen« führen würde. ... Wie und warum das Programm unmittelbar leidet, hätten sie »näher aufzeigen müssen«, so die Verfassungsrichter.

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/rundfunkbeitrag-verfassungsrichter-le hnen-eilantraege-von-ard-und-zdf-ab-a-38af05fc-5147-4bb9-83e4-bbad7956aa21

    ach ja; dlf und tom buhrow, wdr, haben bereits ernsthafte kürzungen im programm angekündigt. --- merken die noch was?

    kommentar des ard-vorsitzenden buhrow laut mdr.de: Wir werden jetzt unsere Finanzplanungen anpassen müssen. Das wird gravierende Folgen haben – auch fürs Programm. Das wird man sehen und hören.

    dazu folgende anmerkungen:

    1. von unterschwelligen drohungen haben sich verfassungsrichter schon immer beeindrucken lassen --- stimmt doch, oder?

    2. bereits vor monaten hat der ndr für das radio eine programmreform beschlossen, die den anteil an musik jenseits der charts - incl. jazz - nicht nur empfindlich reduziert, sondern zudem auch in unattraktive "ecken" und mit ausnahme des jazz in ein digitales nirwana verbannt. diese änderung erfolgte weit vor der jetzigen "krise". überhaupt: auch beim wdr, dessen intendant buhrow ist, steht eine programmreform ins haus, die schon länger geplant ist.

    3. es drängt sich der verdacht auf, dass die ard aktuell versucht, programmreformen, die widerspruch auslösen könnten. nachträglich mit einer nichterfolgten gebührenerhöhung zu begründen.

    *****

    durchaus interessant in diesem kontext ein cdu-papier, über das der spiegel berichtet:

    Die CDU könnte im Bundestagswahlkampf auf Konfrontationskurs zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk gehen. Das geht aus Vorschlägen des »Bundesfachausschusses Wirtschaft, Arbeitsplätze, Steuern« für das Wahlkampfprogramm der CDU für nächstes Jahr hervor. Sie laufen darauf hinaus, ARD, ZDF und Deutschlandradio in ihrer jetzigen Form abzuschaffen. »Langfristig sollten die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten schrittweise privatisiert werden«, heißt es in dem Papier, das dem SPIEGEL vorliegt. Es trägt das Datum von diesem Dienstag. - (Anm.:15.12.2020)

    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-cdu- experten-wollen-ard-und-co-privatisieren-a-c00ec550-71fa-4203-b247-84f59a5b9409

  • RE: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    SeppH (!), 23.12.2020 15:48, Antwort auf #11
    #12

    Ich sage nur Weihnachtsgedudel im Radio: Seit vier Wochen werden ungefähr dieselben zehn englischsprachigen Weihnachtslieder rauf und runter gespielt. Bei Youtube bekomme ich das kostenlos.

  • RE: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    gruener (Luddit), 23.12.2020 23:37, Antwort auf #12
    #13

    analoges plant der ndr offenbar auch.

    seit heute ist die neue programmlinie für die musik jenseits der charts - zumindest in ansätzen - publiziert.

    kurzfassung:

    jazz-sendungen in etwa halbiert

    alles andere schrumpft auf etwa ein drittel der bisherigen sendezeit - letztere ist zudem ziemlich unattraktiv.

    ******

    der ndr macht sich radiotechnisch de facto überflüssig - und dafür will er partout eine gebührenerhöhung.

  • RE: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    SeppH (!), 24.12.2020 01:28, Antwort auf #13
    #14

    Es gibt aber weiterhin interessante Radioangebote: Kennst du Am Rande der Nacht auf WDR4 oder den Sender BR Heimat? Die Musik ist orthogonal zur Chartmusik und durchaus gut zu hören. Kostet aber auch keine Milliarden.

  • RE: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    gruener (Luddit), 24.12.2020 02:09, Antwort auf #14
    #15

    bei wdr 4 heißt die sendung "ard-hitnacht". sie wird u.a. vom ndr produziert und nennt sich hier "nightlounge". diese bleibt bestehen, ist aber auch nur ein billiger abklatsch in bezug auf moderierte sendungen. nebenbei: dergleichen können einige private (musikalisch) besser.

    eine unmoderierte nacht im radio rechtfertigt keine erhöhung der zwangsabgabe um 86 cent.

    *****

    ach ja: der ndr stellt ab 2021 auch die nächtlichen dauersendungen m.e. nicht mehr zur verfügung.

    ansonsten habe ich mir grade einmal das sendeschema aller wdr-radioprogramme gegönnt. da kannst du eigentlich nur noch sofort abschalten und die zahlung der zwangsgebühren verweigern, was das gestrige rumgeheule von tom buhrow noch bedeutungsloser gestaltet.

  • RE: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    SeppH (!), 24.12.2020 02:34, Antwort auf #15
    #16

    Das hast du verwechselt. Ich meine die Sendung von 22-24 Uhr mit Orchester- und auch (langsamerer) Jazzmusik. Sehr zu empfehlen.

  • RE: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    gruener (Luddit), 24.12.2020 03:25, Antwort auf #16
    #17

    dann meinst du offenbar die sendung:

    WDR 4 Musik zum Träumen</a>

  • RE: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    drui (MdPB), 24.12.2020 09:46, Antwort auf #11
    #18

    »Langfristig sollten die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten schrittweise privatisiert werden«

    Ernsthaft? Wer kauft denn Teile eines "Unternehmens" mit überbezahlten Angestellten, das seit 70 Jahren nur Verluste macht? Normalerweise privatisiert die CDU (bzw. darunter fingierende Geschäftsleute) nur Staatsbetriebe, bei deren Verhökerung sie sich selbst bereichern kann, zudem würden dann gut bezahlte Posten fehlen, auf die man abgehalfterte (aber zu besänftigende) Parteileichen abschieben kann. Daher definiere ich das aufgeführte "langfristig" mit "nicht in Tausend Jahren".

  • RE: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    SeppH (!), 24.12.2020 12:34, Antwort auf #17
    #19

    dann meinst du offenbar die sendung:

    WDR 4 Musik zum Träumen</a>

    Ja. Früher gab es aber tatsächlich mehr Sendungen dieser Art, obwohl weniger Geld zur Verfügung stand. Irgendetwas läuft da ziemlich schief.

  • RE: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge ab...

    gruener (Luddit), 25.12.2020 01:10, Antwort auf #18
    #20

    »Langfristig sollten die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten schrittweise privatisiert werden«

    Ernsthaft? Wer kauft denn Teile eines "Unternehmens" mit überbezahlten Angestellten, das seit 70 Jahren nur Verluste macht? Normalerweise privatisiert die CDU (bzw. darunter fingierende Geschäftsleute) nur Staatsbetriebe, bei deren Verhökerung sie sich selbst bereichern kann, zudem würden dann gut bezahlte Posten fehlen, auf die man abgehalfterte (aber zu besänftigende) Parteileichen abschieben kann. Daher definiere ich das aufgeführte "langfristig" mit "nicht in Tausend Jahren".

    ich nehme an, dass dir schon klar ist, dass tausend jahre in diesem land für gewöhnlich eine sehr geringe halbwertzeit aufweisen. nach knapp einem prozent laufzeit pflegen diese gemeinhin endgültig zu verpuffen.

    die politikerpräsenz in den vermeintlichen aufsichtsgremien wurde schpn vor jahren eingeschränkt oder aber gänzlich abgeschafft. wenn du so willst, eine leicht vorweg genommene "lex afd".

    was die überbezahlten angestellten betrifft: die verträge lassen sich auch auflösen. falls nicht, trägt man den mitarbeitern halt auf, ständig eine partei in ihren moderationen zu würdigen oder gar zu loben, die sie abgrundtief hassen. dann gehen die schon von ganz alleine...

    ich habe ansonsten das cdu-papier nicht angeführt, weil ich es besonders toll finde, sondern um zu verdeutlichen: an diversen stellen tut sich grade etwas. ard und zdf haben in den letzten wochen offenbar viel porzellan zerschlagen.

    ****

    wer im übrigen meine kritik am Öffentlich-Rechtlichen für völlig überzogen hält, den verweise ich auf einen zeit-artikel namens "Rettet das Radio". dort tönte es bereits vor jahren:

    Anruf beim Norddeutschen Rundfunk, Bitte um einen Termin mit dem Programmdirektor Gernot Romann. Doch, große Überraschung, Herr Romann hat keine Zeit, heute nicht, morgen nicht, die nächsten Wochen nicht. Die Pressestelle bittet, die Fragen schriftlich einzureichen. Sie würden auch schriftlich beantwortet.

    Schriftliche Frage an den gesprächsscheuen Sender: »Wie wehrt sich der NDR gegen die zunehmend geführte Klage, das Öffentlich-Rechtliche gleiche sich dem Privaten immer mehr an?«

    Schriftliche Antwort: »Mit der Einladung, die NDR-Programme zu hören. Jeder, der dies tut, erkennt, dass von einer Angleichung keine Rede sein kann.«

    Was ist hier los? Welch seltsamer Ton? NDR = DDR? ... Unter den Anstalten der ARD ist der NDR die unmutigste. Während sich Sender anderswo schon etwas Neues einfallen lassen, um dem Privatfunk Kontra zu geben, und dabei auch durchaus Anleihen bei der eigenen Geschichte machen, ist der NDR noch eifrig bemüht, traditionelle Stärken zu beseitigen, um sich dem Privatfunk anzugleichen. NDR2 ist eine schlechte Kopie von Radio Hamburg und NDR Kultur eine noch schlechtere von Klassik Radio [klassikradio.de] . Und Gernot Romann ist so eine Art Egon Krenz des NDR – ein munterer Reformer, der nicht versteht, warum der Gegenwind immer stärker wird.

    Romann hat eine Menge Ärger – und macht eine Menge Ärger: Der NDR bemüht oft die Anwälte. Die Charakterisierung eben ist bestimmt auch für eine Gegendarstellung gut (etwa so: »Richtig ist vielmehr, dass Gernot Romann nicht so eine Art Egon Krenz des NDR ist.«)

    Der NDR ist wohl deshalb so reizbar, weil alle Veränderung nicht den gewünschten Erfolg bringt. Man verkauft seine Seele und bekommt nichts dafür – das ist bitter.

    Heftigster Gegner der Programmreformen ist die Hörerinitiative »Das ganze Werk«. ... Die Unzufriedenen übersetzen »NDR Kultur« mit »Ende der Kultur«. ... Romann hat sie in einer Hauszeitschrift des NDR prompt als »Kultur-Ajatollahs« bezeichnet, und man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird.

    von solchen geschichtchen im umgang mit dem ndr könnte ich auch berichten. ich habe sie mir bislang verkniffen - auch, weil nicht wirklich beweis- und belegbar. im übrigen bestreite auch ich, dass der ndr-programmdirektor gernot romann so eine art "egon krenz des ndr" gewesen sein könnte. weil, wäre er es wirklich gewesen, hätte er ja - ähnlich wie das namentliche historische vorbild - eine (friedliche) revolution der hörer gegen den ndr zugelassen. :-)

    ****

    in eigener sache: der satz: "NDR2 ist eine schlechte Kopie von Radio Hamburg und NDR Kultur eine noch schlechtere von Klassik Radio" geht runter wie butter. irgendetwas muss ich anscheinend richtig gemacht haben, vor vielen jahren, bei der lizenzierung von klassik radio. :-)

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