Irrwitz toppt Wahnsinn - Lustiges aus dem Hause Joe Biden

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  • RE: Donald Trump wird wiedergewählt - wenn der Trend anhält

    gruener (Luddit), 04.09.2020 00:46, Reply to #50
    #51

    danke für den hinweis auf die beiden berichte.

    sie decken sich ein wenig mit einem bericht auf 538 zu den battleground states.

    https://projects.fivethirtyeight.com/swing-states-2020-election/

    eine persönliche anmerkung:

    ich habe 538 in einem heutigen post heftig kritisiert. silvers prognose für 2016 war halt im wahrsten sinne des wortes fürn arsch.

    dieses jahr gibt sich 538 vorsichtiger - ich habe bereits an anderer stelle daraufhin gewiesen, dass nate silver mehrfach davor gewarnt hat, trump vorzeitig abzuschreiben. (bei den meisten usern ist dieser hinweis jedoch verhallt)

    nichtsdestotrotz gibt 538 biden derezit eine siegeschance von mehr als 70 %. denn eines hat sich seit 2016 nicht geändert: die methode, mit der man dort die eigenen prognosen ermittelt. man wertet primär die verschiedenen umfragen aus und fasst sie zusammen. --- boshaft formuliert: 538 ist so eine art us-dawum. (und wer meine auswertungen zu den letzten deutschen wahlen auf landes- und bundesebene verfolgt hat, wird sich erinnern, dass dawum selten eine gute prognose abgeliefert hat)

    bei den vorwahlen 2020 hat diese 538-methode dazu geführt, dass sogar die wenigen teilnehmer von wahlfieber bei den dem-primaries in den meisten fällen genauere prognosen abgeliefert haben. (soweit ich mich erinnere, lag 538 lediglich bei einer ausgewerteten vorwahl besser) 2016 war es nicht anders. damals konnten wir ebenfalls des öfteren mit den prognosen von 538 den virtuellen boden von wahlfieber wischen. denn zu mehr taugten sie am ende nicht.

  • Paralleluniversum

    Wanli, 04.09.2020 05:32, Reply to #51
    #52

    silvers prognose für 2016 war halt im wahrsten sinne des wortes fürn arsch.

    Vielleicht lebe ich ja wirklich in einem Paralleluniversum, denn ich erinnere mich, dass Silvers Prognose für 2016 exzellent war.

    Die Seite räumte - im Gegensatz zu vielen anderen Prognosen - Trump am Vorabend der Wahl eine signifikante Chance auf den Sieg ein: knapp 30%.

    https://projects.fivethirtyeight.com/2016-election-forecast/

    Dafür wurde sie direkt angefeindet. Silver verteidigte die Prognose mit folgenden Argumenten:

    - Relativ viele Wähler seien noch unentschlossen,

    - es brauche nur eine relativ moderate (und in der Vergangenheit nicht unübliche) Abweichung des Ergebnisses von den Polls, um den ein oder anderen Staat an Trump gehen zu lassen,

    - eine solche Abweichung werde man, wenn es sie denn gebe, vermutlich in mehreren demographisch ähnlichen Staaten sehen.

    Hervorhebungen meine:

    At the same time, it shouldn’t be hard to see how Clinton could lose. She’s up by about 3 percentage points nationally, and 3-point polling errors happen fairly often, including in the last two federal elections. Obama beat his polls by about 3 points in 2012, whereas Republicans beat their polls by 3 to 4 points in the 2014 midterms. If such an error were to favor Clinton, she could win in a borderline landslide. If the error favored Trump, however, she’d be in a dicey position, because the error is highly correlated across states.

    There’s also reason to think a polling error is more likely than usual this year, because of the high number of undecided voters. In national polls, Clinton averages about 45 percent of the vote and Trump 42 percent; by comparison, Obama led Mitt Romney roughly 49-48 in national polls at the end of the 2012 campaign. That contributes significantly to uncertainty, since neither candidate has enough votes yet to have the election in the bag.

    To be honest, I’m kind of confused as to why people think it’s heretical for our model to give Trump a 1-in-3 chance — which does make him a fairly significant underdog, after all. There are a lot of ways to build models, and there are lots of factors that a model based on public polling, like ours, doesn’t consider.

    But the public polls — specifically including the highest-quality public polls — show a tight race in which turnout and late-deciding voters will determine the difference between a clear Clinton win, a narrow Clinton win and Trump finding his way to 270 electoral votes.

    https://fivethirtyeight.com/features/election-update-dont-ignore-the-polls-clint on-leads-but-its-a-close-race/

    Diese Erläuterung vor der Wahl sagt EXAKT voraus, wie Trump gegen die allgemeinen Erwartungen gewonnen hat. Und die Prognose wurde damals heftig angefeindet - der folgende Post ist da noch deutlich zurückhaltender formuliert als die meisten.

    Current polling does not indicate that a Clinton landslide is likely. But a polling error that results in an unexpected landslide is a lot more likely than a polling error that results in a Trump win. [...]

    Trump is probably going to lose. Clinton is probably going to win. Nothing is certain in life until it happens, but her odds are a healthy margin better than two-to-one.

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2016/11/7/13550068/nate-silver-forecast- wrong

    538 war 2016 die Seite, die basierend auf einer Analyse von Daten (und nicht aufgrund luftpumpigen Bauchgefühls) Trump eine signifikante Chance auf einen Wahlsieg eingeräumt hat. Dafür gebührt ihren Machern Respekt.

    ----

    Was die PredictIt-Werte angeht, kann ich Dir da auch nicht folgen, gruener, ich verstehe einfach Dein Argument nicht. Die momentanen Werte:

    Biden gewinnt die Wahl - 58% / Biden gewinnt die Wahl nicht - 42%

    Trump gewinnt die Wahl - 45% / Trump gewinnt die Wahl nicht - 56%

    https://www.predictit.org/markets/detail/3698

    Diese Werte sind nicht ganz logisch - dass Kandidat X die Wahl gewinnt, ist eigentlich immer weniger wahrscheinlich als dass Opponent Y die Wahl nicht gewinnt, schließlich gibt es auch ne gewisse Chance, dass einer der beiden vor dem November aus gesundheitlichen Problemen aussteigt und dann eben Pence oder Harris obsiegen. Simple Logik, aber die meisten Bieter sind eben NICHT so rational, wie Laie das annimmt. Das dürfte bei anderen Wettanbietern ähnlich sein.

    Schaut man sich die Entwicklung der Werte über die letzten 90 Tage an, dann sieht man, dass Biden ausnahmslos klar in Führung gelegen hat, wenn die Werte auch natürlich etwas schwankten.

    ----

    Und statt hier ständig irgendwelche Typen mit Bauchgefühlprognosen zu zitieren - Trump habe die bessere Botschaft: wirklich? Woran macht der Mann das fest? - würde ich mal lieber vorschlagen, sich die Umfragen genau anzuschauen.

    Heuer zeigen sie viel weniger unentschlossene WählerInnen als 2016, Biden knackt häufiger als Clinton die 50%-Marke, auch in Polls aus den Swing States. Zudem waren die Annahmen der Demoskopen die Zusammensetzung der Wählerschaft betreffend 2016 nicht korrekt, daran werden sie aber mit Sicherheit gearbeitet haben.

    Wie bereits geschrieben, gibt es durchaus noch ein Reservoir von Nichtwählern, das nicht nur Biden, sondern auch Trump anzapfen könnte; darauf gilt es zu achten. Wir haben aber 2018 - wie ebenfalls schon ad nauseam betont - eine Abkehr zahlenmäßig bedeutsamer Wählergruppen von den Republikanern erlebt. Die müsste der Donald erstmal wettmachen.

  • RE: Abrechnungsfrage

    Eckhart, 04.09.2020 09:42, Reply to #39
    #53

    anmerkung meinerseits: es hätte auf wahlfieber keinen wta-markt gegeben, wenn ich nicht aktuell auch der meinung wäre, dass das rennen weiterhin offen ist.

    Wie bzw. wann erfolgt eigentlich die Abrechnung, wenn Trump sich mit der Anerkennung des Wahlausgangs "schwer tut"?
    Er kann janur im Falle von massiven Manipulationen verlieren und behält sich vor das dann nicht anzuerkennen?

    Ist Hillary Clinton nach der letzten Wahl ins Gefängnis gekommen?

    Nein?

    q. e. d.

    Was das nun mit meiner Frage zu tun hat, erschliesst sich mir nicht.

  • RE: Abrechnungsfrage

    Eckhart, 04.09.2020 09:44, Reply to #49
    #54

    anmerkung meinerseits: es hätte auf wahlfieber keinen wta-markt gegeben, wenn ich nicht aktuell auch der meinung wäre, dass das rennen weiterhin offen ist.

    Wie bzw. wann erfolgt eigentlich die Abrechnung, wenn Trump sich mit der Anerkennung des Wahlausgangs "schwer tut"?

    die abrechnung des marktes erfolgt, sobald das ergebnis der präsidentschaftswahl offiziell feststeht. (u.a. verlautbarung der wahlkommission)

    sollte - ähnlich wie z.b. im jahre 2000 - der wahlausgang äußerst knapp sein und möglicherweise an wenigen tausend stimmen hängen, wird sich ggf. die ausschüttung des marktes zeitlich verschieben.

    Danke.
    Also im Zweifel, was hoffentlich nicht so kommen wird, geschoben auch bis zur eingesetzt-amtierenden Pelosi.

  • RE: Halluzinationen

    Eckhart, 04.09.2020 10:05, Reply to #45
    #55

    Ich bezweifle, dass "Godmode Trader" oder die anderen Flitzpiepen, die hier in letzter Zeit durchs Forum getrieben werden, dazu irgendwelche substanziellen Zahlen haben.

    godmode Trader ist spezialisiert auf chartanalyse, natürlich primär auf Entwicklungen bei Aktien und Indizees.
    Theorie ist: Alle Fakten und Befindlichkeiten des Marktes bildet alleine der Kurs ab. Und daraus kann man dann Wahrscheinliche künftige Entwicklungen ableiten und das Handeln entsprechend ausrichten. Bei der Wahl wohl eine Vorhersage auf den Sieger zu treffen.


    Konkret versuchen die von godemode eine direkte Korrelation von Covid-Neuinfektionen und einem Biden-Lead-chart herzustellen. Die Linie bezieht sich dabei nicht auf Umfragen, sondern auf die Kurse der Wettbüros.

    Die Folgerungen sind in diesem Fall eine echte Binse:
    1.: Es ist knapp und noch nicht entschieden.
    2.: Sollte Bidens ehemaliger Vorsprung weiter so wegschmelzen, dann gibt es keinen mehr und Trump gewinnt.

    Und was tatsächlich das interessanteste für mich ist, und was ich so nicht gewusst habe: Anscheinend hatten die Wettbüros von März bis Mai tatsächlich Trump um ca. 10% vorne, wobei Biden damals ja noch gar nicht als Gegenkandidat feststand.

  • Kaffeesatz im 21. Jahrhundert / noch ein Leckerlie

    Wanli, 04.09.2020 11:54, Reply to #55
    #56

    Alle Fakten und Befindlichkeiten des Marktes bildet alleine der Kurs ab. Und daraus kann man dann Wahrscheinliche künftige Entwicklungen ableiten und das Handeln entsprechend ausrichten. Bei der Wahl wohl eine Vorhersage auf den Sieger zu treffen. [...]

    Konkret versuchen die von godemode eine direkte Korrelation von Covid-Neuinfektionen und einem Biden-Lead-chart herzustellen. Die Linie bezieht sich dabei nicht auf Umfragen, sondern auf die Kurse der Wettbüros.

    Es gibt zig Varianten der Kaffeesatzleserei im 21. Jahrhundert; ich hab auch schon mal gesehen, dass jemand aus Twittertrends oder Vorwahlergebnissen eine Prognose des Ausgangs der Präsidentschaftswahl ableiten wollte. Kann ja jeder halten, wie er will - ich würd mich da eher auf Demoskopie und Demographie verlassen. Alles andere ist Spielerei, und auch bei Wettquoten wäre ich etwas vorsichtig, zumal bei einer so emotional aufgeheizten Wahl. Wenn ich ins Forum von PredictIt schaue, dann scheinen die Trumpfans auf ihr Idol zu wetten, die Demokraten auf Biden und eine Handvoll Cleverer versucht ihre Wetten von ihren persönlichen Präferenzen zu entkoppeln. Ich denke, bei den übrigen Wettanbietern ist das Verhalten ähnlich - viele setzen auf den Ausgang, den sie sich wünschen.

    Die Folgerungen sind in diesem Fall eine echte Binse:
    1.: Es ist knapp und noch nicht entschieden.
    2.: Sollte Bidens ehemaliger Vorsprung weiter so wegschmelzen, dann gibt es keinen mehr und Trump gewinnt.

    1. Entschieden ist die Wahl noch nicht, aber Biden würde ich schon als Favoriten bezeichnen.

    2. Ich hab in letzter Zeit hier echt manchmal den Eindruck, dass manche in einem Paralleluniversum leben. Das ist die Entwicklung der Umfragezahlen über das letzte halbe Jahr bis jetzt (laut RCP, bei 538 sieht es vielleicht minimal anders aus):

    Wo schmilzt denn da ein Vorsprung? Klar, es geht mal rauf und runter, aber unterm Strich sehe ich da eine Seitwärtsbewegung bei Biden, den Donald im leichten Sinkflug, mittlerweile aber wieder stabilisiert. Diese ganze Annahme, dass Donalds Ansehen maßgeblich von COVID abhänge, war im März oder meinetwegen auch Juni ja nachvollziehbar, ich hab das auch gedacht, aber mittlerweile darf man da auch ein Fragezeichen machen. Wie in einem früheren Post schon geschrieben: Die Umfragewerte des Orangenen scheinen von Ereignissen und politischen Entscheidungen nur bedingt beeinflusst zu werden. Fast alle haben sich ihre Meinung gebildet, die allermeisten Leute lieben oder hassen ihn - und diese Urteile werden sich bis zum November auch nicht mehr ändern.

    EDIT

    Hier noch was von RCP: Der Umfragevorsprung von Biden vor Trump verglichen mit dem Vorsprung Clintons im gleichen Zeitraum.

    Bidens Vorsprung ist nicht immer größer, unterm Strich aber viel stabiler, während bei Clinton die Schwankungen größer waren und sie durchaus mal in den roten Bereich rutschte.

    https://www.realclearpolitics.com/epolls/2020/president/us/trump-vs-biden-nation al-polls-2020-vs-2016/

  • RE: Kaffeesatz im 21. Jahrhundert

    Eckhart, 04.09.2020 12:53, Reply to #56
    #57

    2.: Sollte Bidens ehemaliger Vorsprung weiter so wegschmelzen, dann gibt es keinen mehr und Trump gewinnt.

    2. Ich hab in letzter Zeit hier echt manchmal den Eindruck, dass manche in einem Paralleluniversum leben. Das ist die Entwicklung der Umfragezahlen über das letzte halbe Jahr bis jetzt (laut RCP, bei 538 sieht es vielleicht minimal anders aus):

    Wo schmilzt denn da ein Vorsprung? Klar, es geht mal rauf und runter, aber unterm Strich sehe ich da eine Seitwärtsbewegung bei Biden, den Donald im leichten Sinkflug, mittlerweile aber wieder stabilisiert.

    Wanli, du schaust halt die Umfragekurven an und ziehst deine Schlüsse draus.

    Godemodetrader hat aber das hier angeschaut:


    Ich habe jetzt die 0% Pari-Wetten dazu gelegt.
    Dann die Zone von Mitte Juni bis Anfang August mit satten Vorsprüngen für Biden.
    Und seither gibt es einen steilen Downtrend. Darauf bezieht sich Aussage 2.
    xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
    Sie sagen: Wenn Biden keinen Vorsprung mehr hat und weiter verliert, dann gewinnt Trump. Welch Erkenntnis......
    xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

    Ich denke das ist ein wenig gelungenes Beispiel für charttechnik.

    Aber garantiert schauen beide Seiten intensiv auf Umfragewerte in regionaler Auflösung und nach Wählergruppen. Und versuchen ihre Kräfte dann je nachdem wie sich die Trends entwickeln mit ihren Kampagnen gegenzusteuern. Und der Auslöser ist dann durchaus charttechnischer Natur.
    "Egal aus welcher Faktenlage heraus die Umfrage so ausgefallen ist, aber wenn wir da nur noch 4% Vorsprung haben dann müssen wir da unbedingt nochmal dies und das tun....."
    "Überproportional haben wir in der Gruppe der weiblichen soundsos verloren (warum auch immer), jetzt müssen wir denen Zucker geben."
    "Aktuell liegen wir in Kalifornien so weit vorne/hinten, da ist jeder Dollar zu schade....."
    Das läuft letztlich unter "chartanalyse".

  • Trashmodetrader

    Wanli, 04.09.2020 14:05, Reply to #57
    #58

    Erstmal: Was für bizarre Umfragezahlen verwendet der selbsternannte "Godmodetrader" denn bitte? Die weisen für Biden einen Umfragevorsprung von bis zu 25 Punkten aus, wenn ich das richtig sehe. Den hat er nie auch nur annäherend gehabt. Weder bei RCP noch bei 538 sind diese spekakulären Hügel und Täler auszumachen, die uns Deine Seite da präsentiert.

    https://projects.fivethirtyeight.com/polls/president-general/national/

    Das sind extrem stabile Zahlen - für Joe geht's leicht hoch, als sich die Vorwahlen ihrem Ende zuneigen, weil parteiinterne Gegner halt (wie immer) größtenteils ihren Frieden mit dem ursprünglich ungewünschten Kandidaten machen, für Drumpf geht's leicht runter. Aber dramatische Wendungen - so sehr sich die manche auch wünschen mögen - sind nicht auszumachen, wenn ich nicht völlig blind bin. Wenn ich mir diese Verlaufslinien anschaue, würd ich jetzt zum Beispiel nie auf die Idee kommen, dass im Frühjahr eine Epidemie ausgebrochen ist.

    Und dann ist diese Charttechnik soweit ich weiß - wirklich auskennen tu ich mich nicht damit - auch unter Börsianern durchaus umstritten. Diese Methode aber einfach vom Handelsparkett auf die Wahlurnen zu übertragen, halte ich aber für sehr gewagt.

    Wenn Du den richtigen Umfragezeitraum wählst und dann Deine Striche malst, dann kannst Du wahrscheinlich für jede beliebige deutsche Partei irgendwie prognostizieren, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft keine Wähler mehr haben wird...

    EDIT

    Aber garantiert schauen beide Seiten intensiv auf Umfragewerte in regionaler Auflösung und nach Wählergruppen. Und versuchen ihre Kräfte dann je nachdem wie sich die Trends entwickeln mit ihren Kampagnen gegenzusteuern.

    Ganz richtig. Funktioniert halt nur suboptimal, wenn der eigene Kandidat der Donald ist, dem man auf dem Parteitag ein neues, weichgespültes Image zu verpassen trachtet, der dann aber sofort im Anschluss verständnisvolle Töne gegenüber einem "Patrioten" findet, der gerade zwei Demonstranten abgeknallt hat, und jetzt seine Fans zum Wahlbetrug aufruft: Stimmt doch einfach zweimal ab!

    Es ist doch völlig offensichtlich, welche Wählergruppen das Lager gewechselt haben, und die stimmt man mit solchen Mätzchen sicher nicht um. Was glaubst Du, wie oft republikanische Wahlstrategen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn der Kandidat mal wieder die eigene Botschaft konterkariert? Die müssen alle dicke Hämatome am Kopf haben.

  • RE: Kaffeesatz im 21. Jahrhundert

    drui (MdPB), 04.09.2020 14:28, Reply to #57
    #59

    Chartanalyse ist für mich nichts Anderes als die Esoterik für Wirtschaftsgrafiker.

    Wettbüros hatten natürlich Trump lange vorne, eben weil der Gegenkandidat nicht feststand. Ansonsten ändern sich dort eben die Quoten,wenn man Geld setzt, nicht anders als beim Investment in die Tesla-Aktie, die zuletzt ein Kurs-Gewinnverhältnis von 1200 hatte. Im Gegensatz zu repräsentativen Umfragen lassen sich Wetten leicht manipulieren und das ist sicher sinnvoller, als den Hunderttausendsten TV-Spot in Florida oder Wisconsin zu finanzieren.

    Zur Stabilität von Trumps Standing: Seine Approval bzw- Disapproval-Werte sind extrem stabil, stabil im negativen Bereich seit seinem Amtsantritt. Ebenso der generic congressional vote, hier liegen die Demokraten seit 2017 konstant mit 7-9% vorne. Der Vorsprung von Biden im popular vote ist stabil. Und bei den Swing States schaue ich auf die Karten und sehe:

    270 Evs bei strongly democratic bzw. likely democratic, schon das genug für einen Sieg, darunter sind nur Staaten, bei denen Biden im Durschnitt der Umfragen mit mindestens 6% Vorsprung führt. Dazu 80 EVs "barely democratic". Auf der Gegenseite: 138 EVs strongly oder likely republican, dazu 12 Evs barely.

    https://electoral-vote.com

    Andere Karten zeigen Ähnliches:

    https://edition.cnn.com/election/2020/electoral-college-interactive-maps

    https://www.realclearpolitics.com/epolls/2020/president/2020_elections_electoral _college_map.html

    https://election.princeton.edu/electoral-college-map/

    Vielleicht kommt ja bald der große Umschwung, bislang sehe ich das aber weder in den Zahlen noch sehe ich einen Grund dafür.

    Zu Nate Silver: Das war der einzige seriöse Politologe an den ich mich erinnern kann, der wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl 2016 darüber geschrieben hatte, das Trump trotz Verlust des popular vot das EV gewinnen könnte durch knappe Siege im Mittleren Westen. Die Umfragen dort haben das nicht prognostiziert, waren aber knapp bzw. im Bereich statistischer Fehler.

  • RE: Donald Trump wird wiedergewählt - wenn der Trend anhält

    Eckhart, 04.09.2020 19:00, Reply to #44
    #60

    "Sowohl Corona, als auch die sozialen Spannungen sind ausschlaggebend. Keiner kann vorhersehen, was bis zum Wahltag noch alles geschieht. Die Stimmung der Amerikaner kann sehr schnell umschlagen. Innerhalb von nur drei Monaten war zunächst Trump in Führung, dann ganz klar Biden und inzwischen praktisch wieder Trump. Bidens Vorsprung ist so minimal, dass er nicht mehr existent ist. Die Wahl bleibt offen. Wenn die aktuellen Trends bis zur Wahl anhalten, wird jedoch wohl Trump gewinnen."

    https://www.godmode-trader.de/artikel/donald-trump-wird-wiedergewaehlt-wenn-der- trend-anhaelt,8676316

    @Wanli,
    nicht sauer sein, ich verteidige godemodetraders Analyse nicht, sondern habe nur erklärt, wo sie herkommt. Und deshalb nochmal zum Link von laie.
    Bitte lese" es diesemal:
    "Die abgebildeten Werte sind keine Umfragewerte, sondern die Wahrscheinlichkeit von Wettbüros. Diese stellen sich immer häufiger als zuverlässiger heraus als Wahlumfragen. Seit Wochen sinken nun die Fallzahlen wieder und Bidens Führung schrumpft. Fast ist Trump wieder in Führung."

    Bei den Wettquoten stand Biden stark auf Sieg, das hat Trump wieder gutgemacht, das Rennen (bezogen auf die Wettquoten) ist wieder offen und der Trend für Biden schlecht.
    Deren Sicht, nicht meine. Und es liegen da ausdrücklich keinerlei Umfragen dahinter.
    Alles klar Wanli?
    xxxxxxxxxxxxxxx

    Übrigens: die ganzen vollautomatischen Tradingprogramme, die den Hochfrequenzhandel abwickeln, also mit Abstand das dominierende Handelsvolumen, handeln aufgrund von charttechnischen Analysen, also rein "nach Esoterik für Wirtschaftsgrafiker". ;-)

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