Langsam sterbende Demokratie

Beiträge 11 - 20 von 37
  • RE: Bananenrepublik USA?

    Eckhart, 06.01.2021 23:07, Antwort auf #10
    #11

    Trump schafft es mit seinen Anhängern eine der ältesten Demokratischen Systeme vorzuführen und zu demontieren.
    Vielleicht schafft er es auch noch die Reps zu spalten? Das wäre wohl die ehrlichste Variante, damit sich Kandidaten und Amtsträger wieder trauen, ihre Meinung frei zu äussern und ihre Mandate auszuüben, ohne den Arm des amtierenden und möhtegern Dikatators zu spüren.

    Der Ansturm auf den Reichstag war beschämend. Was ist das jetzt in Washington?

  • RE: Bananenrepublik USA?

    drui (MdPB), 07.01.2021 01:02, Antwort auf #11
    #12

    Der Ansturm auf den Reichstag war beschämend. Was ist das jetzt in Washington?

    Der Sturm auf den Reichstag wurde von drei deutschen Polizisten ohne Waffeneinsatz verhindert. Was man so sieht und hört, wollte die Polizei den Sturm auf das Capitol nicht unbedingt verhindern. Der Unterschied beim Agieren gegen Schwarze/ Linke zu denen gegen trumpistische Rechtsradikale und Höhlköpfe ist jedenfalls beträchtlich.

  • RE: Bananenrepublik USA?

    gruener (Luddit), 07.01.2021 04:36, Antwort auf #12
    #13

    bei aller begeisterung der hier postenden (grünen) linken für die demokratie in den usa, deren einziger gegner offenbar trump und dessen folgschaft sind...

    ... einige klarstellende sätze:

    die usa sind de facto seit 2001 keine demokratie mehr. es herrscht u.a. der patriot act - sprich willkürliche verhaftungen, weitreichende kommunikationsüberwachungen etc. pp.

    man foltert und tötet gegner. und hält sich auf kuba ein - ja nennen wir es ruhig so - konzentrationslager.

    die politik ist mehrheitlich nicht willens, gegen die massive übermacht einiger weniger konzerne wie google, amazon oder facebook einzuschreiten.

    und man darf nie vergessen: auch die DEMlichste partei der usa, die hier ebenso begeistert gelobt wird, hat den abbau der demokratie nicht etwa gestoppt, sondern weiter ausgedehnt.

    wer weiterhin trump, große teile der GOP als hauptgegner sieht - frei dem motto: wenn die erst einmal weg sind, wird alles gut -, verkennt, dass das system usa in sich rott ist. und dassvor zwei monaten im grunde nichts anderes passiert ist als dass eine erzkonservative partei eine andere erzkonservative partei an der macht abgelöst hat. (ich finde es immer wieder überaus amüsant, wie sehr einige hier auf die afd eindreschen, um minuten später die DEMs über den klee zu loben. durchaus spannend) die usa stehen in ihrer gesamtheit weit rechts außen. die bevölkerung ist mehrheitlich prüde, extrem religiös und militant.

    dass sich eine elite dagegen wehrt, verwundert nicht. dass die deutschen medien sowie die allermeisten politiker uns weiß machen wollen, dass diese kleine minderheit für das wahre amerika steht und die massen vertritt, ist eigentlich nur noch mit dem größenwahn der ehemaligen k-gruppen in deutschvland vergleichbar. (es verwundert nicht ... finden sich doch immer noch viele ehemalige unter selbigen)

    *******

    Der Ansturm auf den Reichstag war beschämend.

    herr, wirf hirn vom himmel!

    das ist billigste propaganda pur. - da sind einige idioten ausgeflippt, und wurden sogleich gestoppt. ohne dass irgendetwas passiert ist.

    wäre dies eine parteipolitische äußerung, würde ich meinen, dass der betreffenden partei der eigene arsch grade ziemlich auf grundeis geht, weil sie dergleichen partout ausschlachten muss.

    das arge ist jedoch: wenn ständig banalitäten aufgebauscht werden, relativiert dies auf dauer die wirklich schlimmen vergehen und verbrechen.

  • RE: Bananenrepublik USA?

    drui (MdPB), 07.01.2021 10:39, Antwort auf #13
    #14

    bei aller begeisterung der hier postenden (grünen) linken für die demokratie in den usa, deren einziger gegner offenbar trump und dessen folgschaft sind...

    ... einige klarstellende sätze:

    Da schließe ich mich mit ein paar Klarstellungen an: Ich bin weder bei den Grünen noch bei den Linken. Der Titel "Bananenrepublik" impliziert, dass ich mich nicht auf eine US-Partei begrenze, auch wenn ich da eine hauptschuldige Partei und einen hauptschuldigen Ex-Präsidenten sehe. Ich würde auch unterscheiden wollen zwischen ausufernden Anti-Terrorgesetzen (die übrigens zeitlich befristet waren/ sind) sowie außenpolitischen Verbrechen des Militärs und der grundsätzlichen Nichtakzeptanz, demokratische Wahlen anzuerkennen. Das mag moralisch sogar weniger schlimm sein, ist aber nun mal der Hauptbestandteil der Demokratie und das, was uns (hoffentlich) von Faschisten unterscheidet.

    Arschloch Trump kostet Menschenleben, gestern das der 35-jährigen Qanon- und Trumpanhängerin Ashli Babbitt. Sie wurde offenbar aufgehetzt von Trump und seinem Verschwörungs-Anwalt Lin Wood.

    And, she retweeted an answer as to why she (and others) were going to D.C. on Jan. 6th, the date she ultimately died:  “Because my President asked me to.”

    https://lawandcrime.com/2020-election/pro-trump-woman-shot-and-killed-at-u-s-cap itol-retweeted-attorney-lin-woods-must-be-done-list-before-she-died/

    Das folgende Bild verdeutlicht den qualitativen Unterschied zwischen dem Putschversuch gestern in den USA und dem "Probesitzen" von Reichsbürgern auf der Reichstagstreppe in Berlin:

  • RE: Bananenrepublik USA?

    Eckhart, 07.01.2021 10:52, Antwort auf #13
    #15

    ... und man darf nie vergessen: auch die DEMlichste partei der usa, die hier ebenso begeistert gelobt wird, hat den abbau der demokratie nicht etwa gestoppt, sondern weiter ausgedehnt.

    .....

    herr, wirf hirn vom himmel!

    ....

    Wüsste gar nicht, das ich hier die US-Demokraten gelobt hätte?
    Es ist halt ein absolut antidemokratischer Umgang mit einer Wahlniederlage, unwürdig für so eine alte Demokratie, antiquiertes Wahlsystem hin oder her, ganz egal.

    Da ist wohl bei der Lesekompetenz und der Hirnverteilung was schiefgelaufen. :-(

  • Bananenrepublik USA!

    sorros, 07.01.2021 13:09, Antwort auf #15
    #16
  • Tragikomödie, letzter Akt

    Wanli, 07.01.2021 13:11, Antwort auf #15
    #17

    Bidens Sieg ist jetzt also vom Kongress bestätigt worden, auch wenn diverse republikanische Abgeordnete im Repräsentantenhaus sowie sieben SenatorInnen noch Einsprüche eingelegt haben, dann aber deutlich überstimmt wurden. Und schon vor dem gestrigen Sturm auf den Kongress hatte sich angedeutet, dass diverse repubikanische VIPs nach der Wahl in Georgia keinen Grund mehr sahen, noch großartig Rücksicht auf die Gefühle des Mannes im Weißen Haus zu nehmen. Mitch McConnell, den ich hier wohl noch nie gelobt habe, hielt eine für seine Verhältnisse (Seelentier: Schildkröte) flammend emotionale Rede, in der er betonte, Grundvoraussetzung einer Demokratie sei es, Wahlniederlagen anzuerkennen.

    Und nach der Evakuierung des Senats war von republikanischen SenatorInnen plötzlich Kritik in einer Schärfe zu hören, auf die man bislang vergeblich gewartet hatte. Nicht nur Romney veröffentlichte eine vernichtende Erklärung, es meldeten sich unter anderem auch der brave Parteisoldat Richard Burr (bislang weder durch Trumpkritik noch sonstwie aufgefallen) und sogar Mini-Trump Tom Cotton mit harschen Worten zur Bedeutung des gestrigen Angriffs auf das Parlament sowie Trumps Rolle bei der Aufwiegelung des Mobs zu Wort.

    Republican leaders float invoking 25th Amendment to remove Trump from office - C NNPolitics

    Mal sehen, ob der Donald den 20. Januar noch als vollwertiger Präsident erlebt: Angesichts der schockierenden Bilder gestern werden sich schon auch viele Republikaner fragen, ob man einst gegen einen geistesgestörten König die Unabhängigkeit erkämpft hat, nur um sich nun von einem geistesgestörten Präsidenten auf der Nase herumtanzen zu lassen. Zudem ist Trump für die GOP schlicht nicht mehr nützlich und die Gelegenheit ist günstiger denn je, ihn jetzt zu entsorgen: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen. Insofern wäre ich nicht überrascht, wenn entweder eine Kabinettsmehrheit Mike Pence die Amtsgeschäfte übertragen würde oder sich zwanzig republikanische SenatorInnen fänden, die in einem neuerlichen Impeachmentverfahren für eine Amtsenthebung stimmen.

  • RE: Tragikomödie, letzter Akt

    SeppH (!), 07.01.2021 16:19, Antwort auf #17
    #18

    Insofern wäre ich nicht überrascht, wenn entweder eine Kabinettsmehrheit Mike Pence die Amtsgeschäfte übertragen würde oder sich zwanzig republikanische SenatorInnen fänden, die in einem neuerlichen Impeachmentverfahren für eine Amtsenthebung stimmen.

    Ich schon. Viele Reps dürften nach wie vor Respekt vor Trump und insbesondere seinen Anhängern haben. Wie soll denn irgendein Republikaner 2024 ins Präsidentenamt kommen, wenn sich die Trumpfans von ihm/ihr abwenden?

  • RE: Tragikomödie, letzter Akt

    Wolli, 07.01.2021 17:45, Antwort auf #18
    #19

    Ich schon. Viele Reps dürften nach wie vor Respekt vor Trump und insbesondere seinen Anhängern haben. Wie soll denn irgendein Republikaner 2024 ins Präsidentenamt kommen, wenn sich die Trumpfans von ihm/ihr abwenden?

    Die meisten Republikaner haben allerdings keine Ambition Präsident zu werden, sondern wollen Senator, Congressman, Gouverneur, etc. bleiben. Und dafür brauchen sie nicht den Segen des Ex-Präsidenten, sondern einen guten Stand bei einer Mehrheit des Wahlvolkes.

    In dem Moment, wo sie das Gefühl haben, daß Trump mehr Stimmen kostet als er bringt, wird er ignoriert werden.

  • RE: Tragikomödie, letzter Akt

    Eckhart, 07.01.2021 17:53, Antwort auf #19
    #20

    In dem Moment, wo sie das Gefühl haben, daß Trump mehr Stimmen kostet als er bringt, wird er ignoriert werden.

    Immerhin ghen die meisten Analysten davon aus, das Trumps gebaren in den letzten 2 Monaten den 2 Rep-Senatoren das Amt gekostet hat. Das dürfte Anderen zu denken geben.
    Wobei Trumps Schatten lang ist und er ja anscheinden über 200 mio Wahlkampfspenden in den letzten Wochen gesammelt hat. Kann das wirklich sein? Er wird weiter sehr viel Wirbel machen.

    Ich denke es gibt viele Lehren aus Georgia zu ziehen, US-weit und auch weltweit.
    Georgia wird sicher auf viele Jahre als Paradebeispiel für die Sinnhaftigkeit von Nichtwähler-Motivation und entsprechende Wahlkampagnen stehen.

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