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  • RE: Der US Supreme Court kippt das Recht auf Abtreibung - noch nicht....

    drui (MdPB), 04.05.2022 19:03, Antwort auf #79
    #81

    bleibt anzumerken:

    • was durchgestochen wurde ist ein allererster entwurf. wohl um druck zu erzeugen
    • noch dauert es 2-3 monate bis zur verkündung des urteils.
    • ebenso bleibt festzuhalten", daß es landesweit eine mehrheit für abtreibungen gibt, aber der süden von alabama bis texas schnell mit neuen gesetzen reagieren könnte
    • es würde zu einem abtreibungstourismus kommen [.... da waren doch mal die niederlande ein beliebtes reiseziel auch ausserhalb der tulpenblüte].

    Ergänzend: Von den fünf "Lebensschützern" im SC sind drei von Trump ernannt (sowie die offensichtlichen Vollpfosten Alito und Thomas (dessen Frau praktisch eine Trump-Putschistin ist)). Alle drei Trump-Richter haben den gemäßigten Konservativen Senatorinnen Collins und Murkowski bei ihrer Nominierung versprochen, die 50 Jahre alte Suprem Court Entscheidung Roe vs. Wade (das landesweite, generelle Recht auf Abtreibung) nicht anzutasten. Diese fühlen sich jetzt verraten, was man verstehen, aber auch als naive Dummheit verurteilen kann.

    Zum Abtreibungstourismus dürfte va. die (ev. illegale) Vertreibung der Abtreibungspillen kommen, die jedoch oft auch ärztliche Nachbehandlung erfordert, wenn etwas schief geht. Heißt: Viele Frauen werden unnötigerweise sterben. Ich erwarte auch kreativen Widerstand auf Bundesebene in den roten Staaten, manche Bundesbehörden oder Militäreinrichtungen gelten unter Umständen als Bundesgebiet, so könnte auf derem Gelände ev. auch Abtreibungen angeboren werden, wenn sie sich in Texas, Florida oder Alabama befinden.

    Politisch könnte es eine enorme Dummheit der Republikaner sein, sie hätten das gerne erst nach den Midterms durchgezogen und liefern den Dems jetzt eine eher überraschende Mobilisierung der Basis.

    Ändern wird sich an dieser Entscheidung sicher nichts mehr, höchstens an der Begründung. Es gab ja schon eine erste Abstimmung. Als einzige Möglichkeit des Scheiterns sehe ich, wenn man eine/n oder mehrere Richter frühzeitig unter die Erde bringen würde. Nicht völlig ausgeschlossen bei der nun aufgewühlten Stimmung, aber die Richter werden sehr gut geschützt.

    • RE: Der US Supreme Court kippt das Recht auf Abtreibung - noch nicht....

      Mirascael, 04.05.2022 20:33, Antwort auf #81
      #82

      bleibt anzumerken:

      • was durchgestochen wurde ist ein allererster entwurf. wohl um druck zu erzeugen
      • noch dauert es 2-3 monate bis zur verkündung des urteils.
      • ebenso bleibt festzuhalten", daß es landesweit eine mehrheit für abtreibungen gibt, aber der süden von alabama bis texas schnell mit neuen gesetzen reagieren könnte
      • es würde zu einem abtreibungstourismus kommen [.... da waren doch mal die niederlande ein beliebtes reiseziel auch ausserhalb der tulpenblüte].

      Ergänzend: Von den fünf "Lebensschützern" im SC sind drei von Trump ernannt (sowie die offensichtlichen Vollpfosten Alito und Thomas (dessen Frau praktisch eine Trump-Putschistin ist)). Alle drei Trump-Richter haben den gemäßigten Konservativen Senatorinnen Collins und Murkowski bei ihrer Nominierung versprochen, die 50 Jahre alte Suprem Court Entscheidung Roe vs. Wade (das landesweite, generelle Recht auf Abtreibung) nicht anzutasten. Diese fühlen sich jetzt verraten, was man verstehen, aber auch als naive Dummheit verurteilen kann.

      Zum Abtreibungstourismus dürfte va. die (ev. illegale) Vertreibung der Abtreibungspillen kommen, die jedoch oft auch ärztliche Nachbehandlung erfordert, wenn etwas schief geht. Heißt: Viele Frauen werden unnötigerweise sterben. Ich erwarte auch kreativen Widerstand auf Bundesebene in den roten Staaten, manche Bundesbehörden oder Militäreinrichtungen gelten unter Umständen als Bundesgebiet, so könnte auf derem Gelände ev. auch Abtreibungen angeboren werden, wenn sie sich in Texas, Florida oder Alabama befinden.

      Politisch könnte es eine enorme Dummheit der Republikaner sein, sie hätten das gerne erst nach den Midterms durchgezogen und liefern den Dems jetzt eine eher überraschende Mobilisierung der Basis.

      Ändern wird sich an dieser Entscheidung sicher nichts mehr, höchstens an der Begründung. Es gab ja schon eine erste Abstimmung. Als einzige Möglichkeit des Scheiterns sehe ich, wenn man eine/n oder mehrere Richter frühzeitig unter die Erde bringen würde. Nicht völlig ausgeschlossen bei der nun aufgewühlten Stimmung, aber die Richter werden sehr gut geschützt.

      Bitte erstmal ruhig durchatmen und die Kirche im Dorf lassen.

      Selbst Ruth Bader Ginsburg hielt das Urteil von 1973 unter rechtlichen Aspekten für kaum zu rechtfertigen.

      Hier ein Ausschnitt aus Madeline Grants heutigem Kommentar im Telegraph (link siehe unten) zur eigentlichen Problematik:

      Polarisation has been an unintended consequence of America’s powerful Supreme Court ever since it first began upholding the Constitution in a famous case of the 1800s. The system involves judges devoting vast amounts of time to arcane arguments – does the Constitution’s right to privacy imply a right to abortion? Does “the right to bear arms” mean the army only? Does the second amendment cover automatic rifles?

      In 1973, the Court in the case of Roe felt able to argue that, had there been medical abortion on a serious scale at the time the Constitution was written, it would have been guaranteed – quite a stretch to read into a document drafted at a time when women didn’t have a right to anything at all. The end product seems astonishing to the foreign observer; a powerful class of judges trying to interpret what 18th-century people thought, in line with their own views, often while proclaiming impartiality.

      This not only creates barriers between people and politics, but it also changes political incentives. In Britain, at least, we can have a fairly open debate about what we actually mean. The legalisation of abortion in 1967 followed a lengthy public discussion and free vote in the Commons, with a level of legitimacy (and losers’ consent) baked into the result. The US system, by contrast, seems to incentivise political gymnastics, the tipping of campaigning energies towards wooing judges and funding court cases rather than seeking to persuade. Whereas legalisation in Britain largely settled the abortion debate, the more underhand nature of Roe vs Wade arguably helped revitalise the conservative movement in the US.

      Despite the Supreme Court’s huge power, it can only work with the cases that come to it, so rulings often lack the level of detail you might find in ordinary legislation. The former justice Ruth Bader Ginsburg, though fervently pro-choice, argued that Roe vs Wade was vague, far-reaching and legally difficult to justify, and would prove vulnerable to future attack. The last 24 hours have certainly made me grateful for Britain’s more fluid, organic constitution. For all our faults, there is much to be said for a set of gradually-evolving norms and institutions, rather than deriving such vast existential and national meaning from a single document.

      America is in a war against itself that it cannot win

    • Fakten beachten!

      SeppH (!), 05.05.2022 00:59, Antwort auf #81
      #83
      Alle drei Trump-Richter haben den gemäßigten Konservativen Senatorinnen Collins und Murkowski bei ihrer Nominierung versprochen, die 50 Jahre alte Suprem Court Entscheidung Roe vs. Wade (das landesweite, generelle Recht auf Abtreibung) nicht anzutasten.

      Das Gegenteil ist richtig:

      President Trump has repeatedly promised to appoint Supreme Court justices who would overturn Roe v. Wade, the landmark 1973 decision that established the right to an abortion in America. By putting Justice Amy Coney Barrett on the Court, he moved one step closer to that goal.

      https://www.vox.com/21456044/amy-coney-barrett-supreme-court-roe-abortion

    • Der eigentliche Skandal

      Mirascael, 05.05.2022 19:07, Antwort auf #83
      #84

      Der eigentliche Skandal liegt übrigens darin, dass das Ganze aus niedrigen parteipolitischen Motiven vorab geleakt wurde, um  die demokratische Wählerbasis zu mobilisieren.

      Ausgerechnet von dem Lager, das sich sonst nicht genung über Trumps fragwürdiges Verhalten nach der Wahl echauffieren konnte.

    • Jutta Ditfurth hatte angeblich bereits viermal Sechs in ihrem Leben

      SeppH (!), 05.05.2022 22:59, Antwort auf #84
      #85

      Sie mischt sich in die aktuelle Diskussion ein. Aber glaubt ihr das irgendjemand? Offensichtlich will sie das konservative Lager provozieren.

      Ich hatte 3 Abtreibungen und eine Fehlgeburt.

      https://jungefreiheit.de/kultur/gesellschaft/2022/ditfurth-3-abtreibungen/

    • RE: Jutta Ditfurth-----

      ronnieos, 06.05.2022 02:16, Antwort auf #85
      #86

      [...hatte angeblich bereits viermal Sechs in ihrem Leben]

      deine überschrift ist mit absolut geschmacklos mehr als wohlwollend umschrieben

      daran ändert auch die falsche schreibweise niggs - der kontext ist klar

    • RE: Der eigentliche Skandal

      drui (MdPB), 07.05.2022 01:49, Antwort auf #84
      #87

      Der eigentliche Skandal liegt übrigens darin, dass das Ganze aus niedrigen parteipolitischen Motiven vorab geleakt wurde, um  die demokratische Wählerbasis zu mobilisieren.

      Ausgerechnet von dem Lager, das sich sonst nicht genung über Trumps fragwürdiges Verhalten nach der Wahl echauffieren konnte.

      Aha, Du weißt also, wer es geleakt hat? Und wieso Lager? Die einzigen mit Zugang zu dem Dokument waren die SC-Richter sowie ihre Clerks.

      Mich würde es nicht überraschen, wenn es sogar der vorsitzende (konservative) Richter Roberts war, der sicher auch gegen Abtreibung ist, aber die Integrität des Gerichtes im Blick hat und dem va. die selten dämlichen Begründungen von Alito nicht gefallen dürften, selbst wenn er mit der Entscheidung persönlich gut leben kann.

      President Trump has repeatedly promised to appoint Supreme Court justices who would overturn Roe v. Wade, the landmark 1973 decision that established the right to an abortion in America. By putting Justice Amy Coney Barrett on the Court, he moved one step closer to that goal.

      Trump kann natürlich vorschlagen, aber bestätigt wurden alle Richter vom Senat, und ohne die Damen Collins und Murkowski aus der GOP wäre alle drei nicht durchgekommen. Und ihnen wurde jeweils vorgelogen, dass sie an Roe vs. Wade nicht rütteln würden. Nun muss man lügende Richter des höchsten Gerichts halt besser antizipieren, auch als naive Politikerinnen.

    • RE: Jutta Ditfurth-----

      gruener (Luddit), 07.05.2022 04:29, Antwort auf #86
      #88

      [...hatte angeblich bereits viermal Sechs in ihrem Leben]

      deine überschrift ist mit absolut geschmacklos mehr als wohlwollend umschrieben

      daran ändert auch die falsche schreibweise niggs - der kontext ist klar

      besten dank!

      du warst an der stelle viel schneller als ich.

      *******

      wobei meine antwort anders und wohl etwas heftiger ausgefallen wäre. was aber daran liegt, dass ich - trotz diverser politischer differenzen und anderer einschätzungen - jutta als mensch durchaus schätze. ähnliches gilt übrigens auch für sahra wagenknecht, wenn auch aus anderen gründen.

      diverse persönliche begegnungen prägen eben doch...

    • RE: Der eigentliche Skandal

      Mirascael, 07.05.2022 11:59, Antwort auf #87
      #89

      Der eigentliche Skandal liegt übrigens darin, dass das Ganze aus niedrigen parteipolitischen Motiven vorab geleakt wurde, um  die demokratische Wählerbasis zu mobilisieren.

      Ausgerechnet von dem Lager, das sich sonst nicht genung über Trumps fragwürdiges Verhalten nach der Wahl echauffieren konnte.

      Aha, Du weißt also, wer es geleakt hat? Und wieso Lager? Die einzigen mit Zugang zu dem Dokument waren die SC-Richter sowie ihre Clerks.

      Mich würde es nicht überraschen, wenn es sogar der vorsitzende (konservative) Richter Roberts war, der sicher auch gegen Abtreibung ist, aber die Integrität des Gerichtes im Blick hat und dem va. die selten dämlichen Begründungen von Alito nicht gefallen dürften, selbst wenn er mit der Entscheidung persönlich gut leben kann.

      Selbst wenn der Leak aus anderer Quelle käme, wäre der Leak selber nach wie vor der eigentliche Skandal.

      Die Behauptung, dass es sich  um "selten dämliche Begründungen" handeln würde, ist natürlich Unsinn, selbst liberale Rechtsexperten (u. a. Ruth Bader Ginsburg herself) haben angedeutet, dass sie das damalige Urteil für eine fragwürdige mutmassliche Rechtsbeugung halten. Ich zitiere da mal aus dem Pressespiegel der Zeitschrift 'The Week':

      Alito is right. His "carefully argued and comprehensive" ruling correctly shoots down the 1973 court's "legal invention" of a constitutional right to privacy that guarantees abortions - a contortion even many liberal law experts and former justice Ruth Bader Ginsburg have criticized. Overturning Roe won't end abortion - it will just defer the matter to the states, where "this profound moral question will be debated and settled the way it should be in a democracy - by the people."

      Actually, Roe's reversal would represent the system finally working as it should, said David Harsanyi in National Review. It means "ending an unconstitutional judicial overreach" and returning a political issue to the states." The court's job is to uphold the Constitution, not mandate "by fiat." Tellingly, "democracy's purported defenders" are afraid to move this fraught issue "into the political realm, where it should have been all along."

      Es geht bei der Angelegenheit nunmal nicht darum, wie man zum Thema Abtreibung steht, sondern zum einem darum, ob Richter mit mehr oder weniger fadenscheinigen Begründungen einfach so Gesetze im Sinne ihrer eigenen poltischen Agenda erfinden dürfen (wie 1973 geschehen), falls die eigenlich zuständigen gewählten politischen Institutionen keine den Richter genehmen Gesetze erlassen, zum anderen um die Frage, ob die Rechtsbeugung der Richter von 1973 mittlerweile quasi verjährt ist und von daher die damalige Entscheidung im Sinne der Rechtssicherheit / des Rechtsfriedens nicht angerührt werden sollte.

    • RE: Jutta Ditfurth-----

      SeppH (!), 07.05.2022 15:47, Antwort auf #88
      #90

      Schade, dass es hier nur darum geht, diese unsägliche Person zu verteidigen. Spannender wäre es darüber zu diskutieren, wie viele Probleme weltweit vermieden werden könnten, wenn Männer nicht den Drang hätten, ihre Pillemänner ohne Kinderwunsch in alle möglichen Objekte platzieren zu wollen. Frauen machen das bekanntlich in der Regel nur mit, weil sie sich irgendetwas Längerfristiges davon versprechen. Und klar, sie haben dann ggf. den Ärger am Hals. An dieser Stelle verstehe ich sogar die Position der Pro Choice Menschen.

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