Demokratische Präsidentschaftskandidatur 2020: Wochen der Entscheidung

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  • RE: Wissenswertes über Milchprodukte

    drui (MdPB), 06.03.2020 18:02, Reply to #70
    #71

    Mal `ne "bekloppte" Frage an Wanli und Sorros: Was ist hier "bekloppt": die Form des Protestes oder die Forderung nach mehr Tierschutz durch ein Ende der industrieellen Massentierhaltung bzw. der staatlichen Subventionen von "Güllebaronen" ?

    Vermutlich beides. Hätten die Protestler das bei einem Trump-Auftritt gemacht, wären sie ev. vom Secret Service erschossen worden. Alle drei für die Präsidentschaft kandidierenden Greise unterstützen die Bauern und die Milchindustrie, radikale Tierschützer müssten somit selbst kandidieren, wenn sie damit nicht zufrieden sind. Und "gegen Milch" zu sein ist für mich noch kein Einsatz für besseren Tierschutz, gegen Klimawandel oder falsche Subventionen. Jeder Verbraucher hat es selbst in der Hand, herkömmliche Milch, Biomilch oder die teilweise ebenso umwelt- und klimaschädlichen Milchersatzprodukte zu konsumieren.

    Aufmerksamkeit zu bekommen für ein komplexes Nischenthema (vermutlich nicht unter den ersten 1000 Gründen, einen Kandidaten nicht zu wählen) ist halt so eine Sache. Wenn 99,99% der anwesenden Betroffenen die Geltungssüchtigen dann auspfeifen, könnte das dem Anliegen wohl mehr schaden als nützen.

  • RE: Wissenswertes über Milchprodukte

    saladin, 06.03.2020 18:56, Reply to #71
    #72

    diese proteste fanden schon bei anderen wahlkampfveranstaltungen (anderer kandidatInnen) statt

    ist also jetzt nicht speziell auf joe gemünzt

    das ziel ist also kaum parteipolitisch sondern rein politisch (aufmerksamkeit für das thema) und das ist gelungen

    aus neoliberaler kosten-nutzen-rechnungssicht sogar genial gelungen ;-)

    wie man inhaltlich dazu steht sei natürlich jedem selber überlassen

  • RE: Wissenswertes über Milchprodukte

    Bergischer, 06.03.2020 20:48, Reply to #71
    #73
    radikale Tierschützer müssten somit selbst kandidieren, wenn sie damit nicht zufrieden sind...

    ... "wenn ihr mit den politischen Verhältnissen nicht zufrieden seid, dann wandert doch aus ... ansonsten "haltet die Klappe"! - eine Beschreibung des Prozedere in den USA für das Präsidenten-Amt zu kandidieren "schenk` ich mir" an der Stelle ...

    Und "gegen Milch" zu sein ist für mich noch kein Einsatz für besseren Tierschutz, gegen Klimawandel oder falsche Subventionen. Jeder Verbraucher hat es selbst in der Hand, herkömmliche Milch, Biomilch oder die teilweise ebenso umwelt- und klimaschädlichen Milchersatzprodukte zu konsumieren.

    Nochmal: es geht nicht "gegen Milch" (und Milchersatzprodukte), sondern gegen die heutige Nutztierindustrie im allgemeinen. Warum auf den Plakaten "Let Diary Die" (nicht: "Let Milking Die") stand, erschliesst sich mir auch nicht - Direct Action Everywhere wendet sich gegen jede (nicht "artgerechte") Massentierhaltung:

    https://www.directactioneverywhere.com/#what-we-do

    In ihrer Forderung alle Tiere weltweit zu "befreien" und kein Tier mehr zu töten, gehen sie mir allerdings zu weit - die neoliberale Sichtweise, dass die freie Marktwirtschaft (Verbraucher) dass Problem von Massentierhaltung (mit all seinen Tierquälereien: Kückenschreddern, engste Käfighaltung, sofortige Trennung Kuh Kalb, Ferkelkastration, Tiertransporte, usw. ) regeln soll, aber deutlich zu kurz - besser: lehne ich strikt ab. ("artgerechte") Tierhaltung darf nicht alleine über "das Portmonnaie" definiert werden - das Thema "Etikettenschwindel" klammere ich hier und jetzt dabei sogar noch aus (was sich unter dem US Label "Certified Humane" "versteckt" zeigt das DxE Video ...

    Aufmerksamkeit zu bekommen für ein komplexes Nischenthema (vermutlich nicht unter den ersten 1000 Gründen, einen Kandidaten nicht zu wählen) ist halt so eine Sache. Wenn 99,99% der anwesenden Betroffenen die Geltungssüchtigen dann auspfeifen, könnte das dem Anliegen wohl mehr schaden als nützen.

    Nicht nur weil ein Grüner: Tierschutz (Umweltschutz) und (versus) industrieelle (kapitalistische) Massentierhaltung sind schon längst kein "Nischenthema" mehr - auch in den USA nicht. Neben den Grünen haben wir hierzulande noch gut ein halbes Dutzend Parteien, die dies thematisieren.

    Wie Saladin, bin ich auch davon überzeugt, dass die Aktion ein voller Aufmerksamkeit-Erfolg war: Wenn nur ein Promill-Bereich der 100 Millionen Zuschauer - wie ich - sich über ihre Internetseite informiert (und die "Horror-Videos" wie grausam Menschen mit Tieren umgehen, gesehen) haben ....

  • RE: Warren steigt aus

    drui (MdPB), 06.03.2020 21:11, Reply to #64
    #74

    Warum Warren nach ihrem Ausscheiden nicht (sofort) Bernie unterstützt und weshalb die Bernie Bros bzw. seine fehlenden Distanzierungen von ihnen ihm die Kandidatur kosten dürfte:

    Online anger and abuse may not filter down to the ordinary voter directly, but it shapes the way Democratic Party elites see the Sanders campaign. If they see it as a font of negativity and anger or a source of direct attacks on them and people they admire, they’re less likely to see it as something they’re comfortable lining up behind. And these sorts of endorsements can matter in primaries; support from Rep. Jim Clyburn (D-SC) and Sen. Amy Klobuchar (D-MN) seems to have really helped buoy Joe Biden in their respective states.
    Fundamentally, if Sanders and his movement want to succeed in remaking the Democratic Party in their image, they can’t just drive out every person in a position of power right now. To go from insurgents to party leaders, they need to figure out a way to court the people with influence in the party. Right now, it seems to be the case that the pro-Sanders online brigades are making that harder.

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2020/3/6/21167830/elizabeth-warren-berni e-sanders-rachel-maddow-bernie-bros

    Edit: Da hilft auch das nichts mehr:

    https://www.politico.com/news/2020/03/06/elizabeth-warren-vp-pick-bernie-sanders -122833

  • RE: Warren steigt aus

    Mirascael, 07.03.2020 11:25, Reply to #64
    #75

    Schnüff.

    But more than what Warren’s exit says about Warren herself, it’s worth wondering what it says about us. In the face of a man with a plan for nothing, why not choose a candidate with a plan for everything? Under an administration rampant with corruption, why not elect someone who pledges to purge that corruption? Why have we, yet again, rejected an uber-qualified woman for the highest office in the land?

    https://www.vox.com/policy-and-politics/2020/3/5/21120368/elizabeth-warren-drops -out-2020-race-bernie-sanders-women

    Taken in sum, Warren’s plans offer a progressive vision. Between the lines of them is not just a what, but a how. Throughout the campaign, Warren repeatedly said that she would rather have a guarantee that someone else would enact her agenda than be president herself, and her exit from the race speaks to that desire. The question, of course, is whether the remaining contenders will take up Warren’s blueprint if they ascend to the Oval Office.

    https://www.motherjones.com/politics/2020/03/what-elizabeth-warren-taught-us/

    Es gibt auch andere Sichtweisen dazu:

    In the End, Warren Was Undone by Her Own Dishonesty

    Elizabeth Warren in Denial

  • Supi-Tuesday: Überlegungen

    Wanli, 10.03.2020 21:54, Reply to #75
    #76

    Heute wählen sechs Staaten; 2016 hat Hillary wie Bernie davon je drei gewonnen. 538 glaubt, dass es heuer anders kommen wird; man erwartet überall (mal mehr, mal weniger emphatische) Biden-Siege.

    https://fivethirtyeight.com/features/our-final-forecast-for-todays-primaries/

    Wenn es so kommt, dann wäre Sanders Kampagne de facto gescheitert (ob er es dann einsieht, ist eine andere Frage). Warum sieht es momentan recht mies aus für Sanders' Revolution?

    1) Der Atlantic berichtete schon Anfang 2019, Sanders stelle sich auf Vorwahlen ein, die er mit 30 oder 35 Prozent der Stimmen gewinnen könnte, weil der Rest der Stimmen sich auf mehrere KandidatInnen verteilte.

    https://www.vox.com/2020/3/5/21164608/super-tuesday-results-bernie-sanders

    Beinahe hätte dieser Zustand zumindest bis zum Super Tuesday Bestand gehabt und in diesem Fall hätte Bernie einen großen Delegiertenvorsprung gehabt - aber es kam bekanntlich anders. Das Sanderslager hat nie wirklich den Versuch gemacht, eine Mehrheit in der demokratischen Partei zusammenzubekommen - das rächt sich nun.

    2) Die marxistische Annahme, dass es im ganzen Land Millionen von desillusionierten (oft jungen) BürgerInnen gebe, die man mit einer klar linken Botschaft aus ihrem Dornröschenschlaf reißen könnte, scheint sich schlicht als links-romantisches Märchen zu entpuppen.

    3) Nach acht Jahren demokratischer Präsidentschaft verspürte die Basis 2016 zudem offenbar das Bedürfnis, mal grundsätzlicher über die Ausrichtung der Partei zu streiten - die nächste Präsidentschaftswahl würde man gegen eine Witzfigur wie Trump schon gewinnen; momentan scheint eine ernüchterte Mehrheit dagegen eher gewillt, möglichst schnell einen Kandidaten zu küren und sich dann auf den verhassten POTUS einzuschießen.

    EDIT

    PredictIt ist komplett gekippt, man traut Bernie momentan keinen einzigen Sieg mehr zu.

  • RE: Supi-Tuesday: Überlegungen

    sorros, 10.03.2020 22:10, Reply to #76
    #77

    Heute wählen sechs Staaten; 2016 hat Hillary wie Bernie davon je drei gewonnen. 538 glaubt, dass es heuer anders kommen wird; man erwartet überall (mal mehr, mal weniger emphatische) Biden-Siege.

    Wenn ich den Link richtig verstehe wählen heute 7 Staaten.

  • Supi-Tuesday: Korrektur

    Wanli, 10.03.2020 22:37, Reply to #77
    #78

    Sechs Staaten plus die "Democtrats Abroad", also im Ausland lebende Demokraten.

    EDIT

    Sorry, hab mich vertan; Sanders hat 2016 vier der sechs Staaten gewonnen, die morgen abstimmen: Washington, Idaho, North Dakota und Michigan (letzterer Sieg eine Riesenüberraschung). Clinton gewann Missouri (knapp) und Mississippi. Kaum wahrscheinlich, dass es heute wieder so gut für ihn läuft.

    Pulling off a Michigan surprise wouldn’t just be about Sanders staying within reach of Biden in the delegate count. It’s about having a signature win to mask his disappointments elsewhere in the night.

    While Sanders blew out Clinton in 2016 in Idaho, North Dakota, and Washington, there was a critical difference between then and now: Those were all caucus states in 2016, and they’re primary states in 2020. In the 2016 Washington caucuses, Sanders beat Clinton 73 to 27, netting him a useful 37 delegates over Clinton. When the state held a nonbinding primary a couple of months later, though, Clinton won 52 percent of the vote. Even if Sanders does win some of these states, he won’t net nearly as many delegates from them as he did in 2016.

    Biden, meanwhile, is poised to clean up in two other states, Missouri and Mississippi. The latter, especially, is set to be a landslide, and landslides in even smallish states can be devastating under proportional delegate allocation.

    https://slate.com/news-and-politics/2020/03/bernie-sanders-needs-another-michiga n-miracle-against-joe-biden.html

  • RE: Supi-Tuesday: Korrektur

    drui (MdPB), 11.03.2020 00:16, Reply to #78
    #79

    Die letzten Tage haben gezeigt, dass Sanders kaum Unterstützung aus der Partei hat. Warrens Anhänger kriegt er höchstens teilweise, alle möglichen Vize-Präsidenten/Innen unterstützen nach und nach Biden und er zeigt wenig Lust, seine Zielgruppen zu erweitern, das wird schwer für ihn.

  • Ein Abgesang auf die DEMs

    gruener (Luddit), 11.03.2020 04:29, Reply to #79
    #80

    dazu gibt es von mir den entsprechend ausfälligen kommentar:

    nur die allerdümmsten dem-kälber wählen ihren metzger selber!

    *******

    ich hake für mich die us-wahl 2020 vorerst ab. 2016 wiederholt sich, nur noch etwas krasser.

    es ist zwar noch ein wenig verfrüht, aber: darf man trump schon einmal vorab gratulieren zu "four more years"?

    *******

    ich verzichte jetzt darauf, mich zusätzlich über joe biden auszulassen. es lohnt einfach nicht.

    in reimen musikalisch verfasst:

    https://www.youtube.com/watch?v=R9iVTkqmHdc

    *******

    *******

    bzgl. GA-primary:

    es wurde dort bislang noch nicht einmal eine order eingestellt.

    ich habe den markt deaktiviert.

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