Landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2019

Beiträge 1 - 10 von 10
  • Landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2019

    Wahlfieber Team, 30.05.2019 01:19
    #1

    Wichtiger Hinweis vorab

    Möglicherweise ist Wahlfieber die einzige Plattform, die ein landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg veröffentlicht.

    Landesweit bedeutet hier: alle Ergebnisse der obersten kommunalen Ebene (unterhalb der Landesebene) werden zu einem Ergebnis zusammengefasst. Konkret entsteht dadurch ein gemeinsmes Ergebnis aus den 35 Landkreisen und den 9 kreisfreien Städten.

    Die folgenden Zahlen in diesem Post sind daher mit einem Copyright belegt. Weiterverbreitung, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe und nach Absprache mit dem Team (ggf. Mail an den Support) - Selbiges gilt für alle weitergehenden Informationen / Erkenntnisse, die in diesem Thread hinterlassen werden - insbesondere wenn der Postende in einem Vertragsverhältnis zu uns steht.

    Die folgenden Zahlen bite NICHT in andere Posts übertragen!

    ********************

    Im Folgenden wird ein vorläufiges Ergebnis dargestellt.

    ********************

    Zur Methodik

    Das Ergebnis der kreisfreien Städte wurde anhand der Formel "fiktive Wählende" des Schweizer Bundesamt für Stastitik (BfS) ermittelt, das Ergebnis der 35 Landkreise wurde vom Statistischen Landesamt BaWü übernommen.

    ********************

    Partei / Liste

    Gemeinde-räte*(ländl.) Kreise*kreisfr. Städte²Landesw. Ergebnis.²
    Gemeinde-räte*(ländl.) Kreise*kreisfr. Städte²

    Landesw. Ergebnis²


    2014



    2019




    CDU
    28,335,7
    25,834,0
    22,3
    28,3
    18,0

    26,6
    SPD
    17,717,618,917,8
    14,2
    14,0
    14,3

    14,1
    GRÜNE
    11,512,319,913,6
    17,2
    17,5
    26,0

    18,9
    FDP
    4,64,65,64,8
    5,1
    6,2
    6,9

    6,3
    LINKE
    1,71,84,02,2
    2,3
    2,0
    5,6

    2,6
    AfD
    1,5
    0,94,41,5
    3,0
    5,5
    6,6

    5,7












    Die Partei³


    ( 0,35 )




    (2,16)


    Piraten³


    ( 1,35 )




    (0,50)


    Tierschutz³







    (0,47)


    BIG³







    (0,27)


    ödp







    (0,22)


    Sonstige³


    ( 0,40 )



    (0,04)


























    Andere











    Parteien
    in Summe

    0,91,02,11,2
    2,1
    0,93,7

    1,4












    Kombilisten*
    3,31,90,0
    1,6
    3,2
    1,3
    0,00

    1,1












    Fr./Unabh.*
    31,424,3
    19,223,4
    30,6
    24,2
    19,0

    23,3
    davon:











    Fr. Wähler³







    (6,11)


    Junge Liste








    (1,35)


    Diverse








    (11,51)


    Anmerkungen / Hinweise / Erläuterungen zur Tabelle:

    * vom Statistischen Landesamt BaWü veröffentlichte (landesweite) Ergebnisse:

    ² mittels der Formel "fiktive Wählende" des Schweizer BfS vom Wahlfieber Team errechnete (landesweite) Ergebnisse, die das Statistische Landesamt NICHT veröffentlicht hat:

    • Städtewahl = das zusammengefasste Ergebnis der kreisfreien Städte des Landes Baden-Württemberg. Es umfasst folgende Städte: Baden-Baden, Freiburg, Heilbronn, Heidelberg, Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim, Stuttgart, Ulm
    • Landesergebnis = das eigentliche landesweite Ergebnis der Kommunalwahl. --- Ein solches Ergebnis, bestehend aus den Einzelergebnissen der (Land-)Kreise sowie der kreisfreien Städte, wird üblicherweise in eben dieser Form von den meisten anderen Bundesländern veröffentlicht - vom Wahlfieber Team errechnet aus dem publizierten landesweiten Ergebnis der Kreistagswahlen und dem zusätzlich berechneten landesweiten Ergebnis der kreisfreien Städte.

    ***************

    Geschätztes Landesergebnis nach Ermittlung der Ergebnisse in den kreisfreien Städten und einem Auszählungsstand bei den Landkreisen von 20 von 35:

    CDU 26,7 - SPD 14,2 - GRÜNE 18,6 - FDP 6,2 - LINKE 2,4 - AfD 5,5 - ANDERE 1,4 - Kombi-Listen 1,1 - Wählervereinigungen 23,9

    • RE: Landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2019

      gruener (Luddit), 31.05.2019 04:42, Antwort auf #1
      #2

      ich habe mir das fragwürdige "vergnügen" gegönnt, anhand der stadtkreise und eines ausgewählten landkreises die unterschiedlichen berechnungsmethoden...

      1. wafi-team: anwendung der formel "fiktive wählende" gemäß bfs schweiz
      2. stat. landesamt bawü: "Gültige Stimmen geteilt durch die örtlich unterschiedliche Zahl der Stimmen je Wähler(in)

      ... miteinander zu vergleichen.

      anlass: bei der publikation des landesweiten ergebnisses der wahlen in den landkreisen 2014 fällt auf:

      • wähler 3.005.229
      • ungültige stimmzettel 98.323
      • gleichwertige stimmen 2.780.786

      wissend, dass einjeder wähler genau einen stimmzettel abgeben darf, ergibt sich: wähler - ungültig = 2.906.906. man registriert ziemlich schnell, da fällt irgendwie was unter den tisch: 2.906.906 wähler, aber nur 2.780.786 gleichwertige) stimmen. differenz: 126.120.

      https://www.statistik-bw.de/Wahlen/Kommunal/02043000.tab?R=LA

      die frage ist: wie groß ist die auswirkung dessen, was scheinbar unter den tisch fallen gelassen wird und daher unberücksichtigt bleibt? (immerhin bleiben, auf den ersten blick erkennbar und mittels eines einfachen dreisatzes zu ermitteln, etwa 4,34 % der abgegebenen Stimmen irgendwie ... unberücksichtigt? vernachlässigt? ominös reduziert? (ich gebe eine stimme ab, aber diese zählt irgendwie nur zu knapp 96 %? - irgendwie merkwürdig...)

      eine erste berechnung anhand der wahlen in den kreisfreien städten und in einem zufällig ausgewählten landkreis brachte zu tage: der unterschied zwischen methode 1 und methode 2 betrug bis zu 0,2 prozentpunkte - jeweils etwa 0,1 in die eine und 0,1 in die andere richtung.

      vorläufige schlussfolgerung - vor allem bezogen auf die soeben angeführten und untersuchten wahlen:

      • die unterschiedlichen berechnungmethoden ergeben unterschiedliche resultate.
      • die veränderungen bewegen sich bei den untersuchten wahlen (lediglich) im unteren promillebereich.
      • aber: ist dem immer so oder sind auch veränderungen bis hin in den prozentbereich denkbar?

      es bleibt in jedem fall ein ungutes gefühl - also ein "gschmäckle" -, grade weil in den auswertungen die anzahl der gültig wählenden immer höher sein wird als die anzahl der gleichwertigen stimmen, die in die ergebnisermittlung einfließen. (nicht so bei anwendung der formel "fiktive wählende") - manch einer könnte sich fragen: war womöglich meine stimme irgendwie nicht gleichwertig genug, so dass sie unter den tisch fallen durfte?

      die hürde, ein solch kompliziertes ergebnis wie die kommunalwahl in bawü - mit kumulieren und panaschieren - nachzuprüfen, ist extrem hoch. es bedarf z.b. einer ausgefeilten excel-tabelle, die absolut zuverlässig in der lage ist, hunderte, wenn nicht gar tausende rechenschritte vorzunehmen, um das (end-)ergebnis zu ermittelt. --- um missverständnissen vorzubeugen: im letzten satz war nicht rede von einem landesweiten ergebnis. die angaben bezogen sich nur auf die ermittlung eines einzelnen kreisweiten ergebnisses. in bawü gibt es in summe 35 (land-)kreise.

      allein die bloße erstellung einer solchen tabelle dürfte tage, wenn nicht wochen in anspruch nehmen. (incl. ausführlicher testphase. wenn eine tabelle rechenschritte im vierstelligen bereich durchführt und alles auf etwa 10 - 20 (prozent-)zahlen hinausläuft, ist einer immer in unmittelbarer nähe und lacht sich ständig ins fäustchen: der fehlerteufel) - anm.: die von mir verwendete tabelle stellte ihre funktionsfähigkeit u.a. bei drei nationalratswahlen in der schweiz unter beweis. (ohne dass die koop-partner meckern was zu meckern hatten)

      schlusssatz:

      das eigentliche problem ist vielleicht: das wahlsystem in bawü ist so kompliziert, dass es im grunde niemand mehr ohne erheblichen aufwand, den verständlicherweise keiner bereit ist zu leisten, nachvollziehen kann. ich weiß - aus eigener erfahrung - wie viel aufwand betrieben werden muss, um gegen ein wahlergebnis (bei nur einer einzigen abzugebenen stimme pro person) erfolgreich einspruch zu erheben. in bawü erscheint mir ein solcher einspruch hoffnungslos und damit fast grundsätzlich zum scheitern verurteilt.

      auf der seite von wahlrecht.de findet sich folgender ausspruch des spanischen philosophen jose ortega y gasset:

      »Das Heil der Demokratien, von welchem Typus und Rang sie immer seien, hängt von einer geringfügigen technischen Einzelheit ab: vom Wahlrecht. Alles andere ist sekundär.«
    • RE: Landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2019

      Eckhart, 31.05.2019 12:24, Antwort auf #2
      #3

      Das Problem der Stimmenzahl liegt an der Listenlänge der BW-Kommunalwahlen.
      In vielen Kommunen treten Listen mit zu kurzen Listen an. Werden diese unverändert abgegeben, bekommt jeder auf der Liste eine Stimme.
      Mache ein Beispiel aus meinem Nachbarort mit Grünen (, aber auch die CDU schafft in vielen Gemeinden keine kompletten Listen, weil sich nicht genügend Kandidaten finden, die bereit sind das ehrenamtsengagement zu machen, falls sie erfolgreich sind):
      Gemeinderat hat 18 Plätze.Grüne Liste hat nur 5 Kandidaten.
      Unveränderte Abgabe macht 5 Stimmen für Grüne. Meine Stimme zählt zu 5/18tel oder 27,8%
      Mit kumulieren kann man für Grüne 5 mal 3 = 15 Stimmen abgeben (nur für Grüne, muss aber auch alle von der Liste gleichwertig mögen bzw. behandeln). Habe dann das Wahlrecht zu 15/18tel bzw. zu 83,3% wahrgenommen.
      Wenn ich dann noch welche von anderen Listen dazupanaschiere, nur dann kann ich als eigentlicher Grünen Wähler 18 Stimmen abgeben. Nur dann habe ich eine umgerechnete 100% Stimme. Also volle 100% meines Stimmrechts wahrnehmen, ging dort für Grüne nur, wenn man auch andere Listen stützt. Manche machen das, manche nicht.
      Abgesehen davon ist das eh Persönlichkeitswahl. Es gibt auch welche, die wählen nur die Leute, die sie persönlich kennen, komplett querbeet zu allen Listen, und die sie gut finden. Und das reicht dann manchmal nicht zur vollen Stimmabgabe.

      Ich hoffe es wird klar, wo bei diesem Wahlrecht die fehlenden Stimmengewichte herrühren können.

    • RE: Landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2019 - weitere Kritik

      gruener (Luddit), 01.06.2019 02:16, Antwort auf #3
      #4

      dann stellt sich aber vor allem eine frage:

      wer hat sich diesen mist nur ausgedacht?

      jenseits vom umstand, dass man offenbar auf landkreisebene nicht in der lage ist, korrekte wahlergebnisse zu veröffentlichen. sondern einfach nur die einzelnen stimmen für jede partei zusammenzählt. dass in den einzelnen wahlbezirken eines landkreises eine unterschiedliche anzahl an stimmen (je nachdem, wie viele mandate einem bezirk für den kreistag zustehen) abgeggeben werden können, spielt offenbar keine rolle. nichts da mit one man - one vote! wo kämen wir da auch hin?

      man zählt einfach die stimmen zusammen und verfälscht bewusst das wahlergebnis. betonung auf bewusst! motto: macht doch nichts, das merkt doch eh keine/r. sicher ist: es stört offenbar niemanden, nicht einmal die grünen. (wäre ich jetzt richtig böse, würde ich unterstellen: zwei landkreise habe ich ausgerechnet. und dabei unterschiedliche methoden angewendet. in beiden fällen kam das von den landkreisen verkündete ergebnis den grünen prozentual zu gute. warum also etwas ändern und sich selber schaden?)

      man schaue bitte u.a. hier, auf die offizielle seite des landkreises emmendingen:

      https://www.landkreis-emmendingen.de/aktuelles/nachrichten-aus-dem-landkreis/?tx _hwnews_hwnews%5BnewsartikelId%5D=479&tx_hwnews_hwnews%5Baction%5D=show& tx_hwnews_hwnews%5Bcontroller%5D=Newsartikel&cHash=7e96503df6dbe14ff1e95fddc 0c08b94

      https://wahlen.iteos.de/AGS316000/316000k-2019.htm

      ach ja, gültige stimmzettel im landkreis emmendingen in summe: 80.387 - nur mal so, als kleine orientierungshilfe.

      ***********

      ein zweites beispiel, das belegt, wie sehr das ergebnis verfälscht wird - wiedrum nur am beispiel der grünen:

      ergebnis der kommunalwahl 2019 im landkreis lörrach

      laut landkreis: grüne 20,68

      laut stat. landesamt: grüne 18,9 - das ist (mehr oder weniger) das korrekte ergebnis

      links:

      https://www.statistik-bw.de/Wahlen/Kommunal/02043000.tab?R=KR336

      https://www.loerrach-landkreis.de/de/Service-Verwaltung/Wahlen

      https://wahlen.iteos.de/AGS336000/336000k-2019.htm

      festzuhalten ist: knapp 2 % unterschied - das ist wahrlich kein peanuts mehr! das ist - vorsichtig angedeutet - nur noch unter wahlbetrug zu subsumieren. (also, liebe bawü'ler, nicht verwundert sein, wenn sich in kürze ein abgesandter des dicken kindes aus nordkorea einstellt und vorsichtig nachhakt, wie man eine wahl ganz legal so verfälscht, dass auch internationale wahlbeobachter dies gutheißen. - wie demokratisch geht es da gemeinhin doch in russland zu. von usa ganz zu schweigen.)

      zurück zum thema: im falle von lörrach (massiv) zu gunsten von grüne, spd und linke. sowie minimal zu gunsten der afd (0,2 - was aber noch im bereich des akzeptablen liegt) - dass dies die drei genannten parteien begünstigt, ist wahrlich kein zufall. es dürfte in vielen anderen landkreisen ähnlich sein, da diese drei parteien in wahlbezirken mit einer hohen einwohnerdichte besonders gute ergebnisse (über ihrem landesdurchschnitt) einfahren - jene wahlbezirke haben aber meist die höchste anzahl an mandaten zu vergeben, ein stimmzettel wiegt dort also schwerer als ein zettel, der in anderen ländlicheren wahlbezirken abgegeben wird, sofern die stimmen einfach nur addiert werden. (siehe auch analyse des swr: https://www.swr.de/swraktuell/wahl/wahl-bw/kommunalwahl-bw/Kommunalwahlen-2019-i n-Baden-Wuerttemberg-Wahlergebnisse-Kreistage-und-kreisfreie-Staedte,ergebnisse- kommunalwahl-baden-wuerttemberg-2019-mein-kreis-100.html)

      wir halten daher einmal vorsorglich fest:

      Baden-Württemberg - Wir können alles. Außer Hochdeutsch. Und Wahlergebnisse korrekt ermitteln.

      Trotz grünem MP.

      *******

      *******

      *******

      da nach über fünf tagen des intensiven aus-, ab-, durch-, nach-, richtig-, falsch-(incl. pippi-langstrumpf-variante) und vermutlich auch (ver-)zählens - spitzen- bzw. da bawü: musterleistung! hut ab!!! die amis beneiden euch ob dieser enormen geschwindigkeit bei der ergebnisfindung! - lediglich noch ein landkreis für die ermittlung des landesweiten ergebnisses fehlt, ein zwischenergebnis - ohne den 35. kreis sieht das landesweite ergebnis in etwa wie folgt aus (jeweils gerundet):

      cdu 26,6 --- spd 14,0 --- grüne 18,9 --- fdp 6,3 --- linke 2,6 --- afd 5,8 --- andere 1,4 --- kombi 1,0 --- (f)wv 23,4

    • RE: Landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2019 - weitere Kritik

      sorros, 01.06.2019 10:47, Antwort auf #4
      #5

      cdu 26,6 --- spd 14,0 --- grüne 18,9 --- fdp 6,3 --- linke 2,6 --- afd 5,8 --- andere 1,4 --- kombi 1,0 --- (f)wv 23,4

      Super. ich glaube da kämpfe ich um den Spitzenplatz mit.

    • Nicht geschafft zu löschen.

      Eckhart, 01.06.2019 17:34, Antwort auf #4
      #6

      Wie löscht man ein posting?
      Gerne löschen durch Moderation

    • RE: Landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2019 - weitere Kritik

      Eckhart, 01.06.2019 17:36, Antwort auf #6
      #7

      @Gruener,

      du hast recht, das Wahlrecht auf Kommunalebene in BW ist kompliziert, es ist aber hauptsächlich als Persönlichkeitswahlrecht konzipiert und geprägt von der jahrzehntelang dominierenden CDU und dem konservativ ländlichen Raum.
      Dass das Wahlergebnis vom ländlichen Raum zu den Städten massiv variiert ist klar, ist anderswo auch so. Aber in weiten Teilen des Landes gibt es eben überhaupt keine möglichkeit für Linke, Piraten, FDP oder sonstiges Kleinzeugs zu wählen, weil die es bei dem Listenwahlrecht nicht schaffen genügend PERSÖNLICHKEITEN auf die Liste zu bringen.
      Bei mir im Landkreis, 23% in der Europawahl für Grüne, haben wir nur in einem viertel der Kommunen Grüne Listen (Gemeinderatswahl). In drei viertel der Kommunen gibt es keine Möglichkeit Grün zu wählen. Nur in den größeren Kommunen. Ist bei der SPD genauso. Nur die CDU ist nahezu Flächendeckend unterwegs. Überall gibt es irgendwelche Bürgerlisten und Freie Wähler mit den lokalen Honoratioren. Die machen die Gemeinderäte in den kleinen Kommunen unter sich aus.
      Bei der Kreistagswahl, die Basis der Wahlauswertung ist, sieht es besser aus, da sind die großen Gruppierungen flächendeckend wählbar, wenn auch nicht immer mit ausgeschöpften Listen.

      Übrigens werden auf der Kreisebene die Stimmen der unterschiedlichen Wahlkreise nicht einfach zusammen gezählt, sondern gewichtet verrechnet.
      Jedem Wahlkreis der Kreiseben wird nach Bevölkerungszahl vorher gesagt, wie viele Abgeordnete sie stellen dürfen und entsprechend viele Stimmen haben sie. Bei mir sind es 6 (Kleinstadt, Wahlkreis gleich Stadt) ein Nachbarwahlkreis hat z.B. 5 Abgeordnete, der Wahlkreis besteht aber aus 8 Kommunen mit über 20 Teilorten) Die Landkreishauptstadt stellt alleine z.B. 13 Abgeordnete. Die Wahlkreise bestimmen jeweils zunächst ihre eigenen Abgeordneten mit ihren eigenen Stimmzahlen. Danach wird auf Landkreisebene gewichtet ausgewertet. Unsere Stimmen werden durch 6 geteilt, die vom Nachbarwahlkreis durch 5, die aus der Kreishauptstadt durch 13. Damit sind das dann gleichwertige Stimmen um das Kreisergebnis zu berechnen. Und nach dem Kreisgesamteergbnis werden dann zusätzliche Ausgleichsmandate vergeben.
      Alles extrem schwierig, aufwändig und auch nur aufwändig nachvollziehbar und nachrechenbar, aber nicht undemokratisch.
      Und die zusätzliche Ungleichbehandlung von Kreisen und Kreisfreien Städten macht ein landesergebnis eh fragwürdig.
      Denn in den Landkreisen gibt es so gut wie keine Kleinstparteien, in den Kreisfreien Städten aber das volle Programm und das auch noch ohne jede %-Hürde, was es ja sehr einfach macht eine zu Gründen und auch erfolgreich ein Mandat zu bekommen.
      Hier ein Beispiel vom Ulmer Stadtrat (kreisfreie Stadt). Sowas ist einfach ein total undenkbares Ergebnis für einen normalen Landkreis. Deshalb habe ich ja auch nachgefragt, warum man 2 unvergleichliche Sachen zusammenschmeissen muss. Der Landeswahlleiter macht es ja auch nicht.

    • RE: Nicht geschafft zu löschen.

      sorros, 01.06.2019 20:08, Antwort auf #6
      #8

      Wie löscht man ein posting?
      Gerne löschen durch Moderation

      Das geht in diesem System nicht.
      Deshalb schreiben wir meistens Doppelpost oder etwas Ähnliches.

    • RE: Landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2019 - weitere Kritik

      gruener (Luddit), 01.06.2019 23:34, Antwort auf #7
      #9

      .

      @Gruener,

      du hast recht, das Wahlrecht auf Kommunalebene in BW ist kompliziert, es ist aber hauptsächlich als Persönlichkeitswahlrecht konzipiert und geprägt von der jahrzehntelang dominierenden CDU und dem konservativ ländlichen Raum.
      Dass das Wahlergebnis vom ländlichen Raum zu den Städten massiv variiert ist klar, ist anderswo auch so. Aber in weiten Teilen des Landes gibt es eben überhaupt keine möglichkeit für Linke, Piraten, FDP oder sonstiges Kleinzeugs zu wählen, weil die es bei dem Listenwahlrecht nicht schaffen genügend PERSÖNLICHKEITEN auf die Liste zu bringen.
      Bei mir im Landkreis, 23% in der Europawahl für Grüne, haben wir nur in einem viertel der Kommunen Grüne Listen (Gemeinderatswahl). In drei viertel der Kommunen gibt es keine Möglichkeit Grün zu wählen. Nur in den größeren Kommunen. Ist bei der SPD genauso. Nur die CDU ist nahezu Flächendeckend unterwegs. Überall gibt es irgendwelche Bürgerlisten und Freie Wähler mit den lokalen Honoratioren. Die machen die Gemeinderäte in den kleinen Kommunen unter sich aus.
      Bei der Kreistagswahl, die Basis der Wahlauswertung ist, sieht es besser aus, da sind die großen Gruppierungen flächendeckend wählbar, wenn auch nicht immer mit ausgeschöpften Listen.

      Übrigens werden auf der Kreisebene die Stimmen der unterschiedlichen Wahlkreise nicht einfach zusammen gezählt, sondern gewichtet verrechnet.
      Jedem Wahlkreis der Kreiseben wird nach Bevölkerungszahl vorher gesagt, wie viele Abgeordnete sie stellen dürfen und entsprechend viele Stimmen haben sie. Bei mir sind es 6 (Kleinstadt, Wahlkreis gleich Stadt) ein Nachbarwahlkreis hat z.B. 5 Abgeordnete, der Wahlkreis besteht aber aus 8 Kommunen mit über 20 Teilorten) Die Landkreishauptstadt stellt alleine z.B. 13 Abgeordnete. Die Wahlkreise bestimmen jeweils zunächst ihre eigenen Abgeordneten mit ihren eigenen Stimmzahlen. Danach wird auf Landkreisebene gewichtet ausgewertet. Unsere Stimmen werden durch 6 geteilt, die vom Nachbarwahlkreis durch 5, die aus der Kreishauptstadt durch 13. Damit sind das dann gleichwertige Stimmen um das Kreisergebnis zu berechnen. Und nach dem Kreisgesamteergbnis werden dann zusätzliche Ausgleichsmandate vergeben.
      Alles extrem schwierig, aufwändig und auch nur aufwändig nachvollziehbar und nachrechenbar, aber nicht undemokratisch.
      Und die zusätzliche Ungleichbehandlung von Kreisen und Kreisfreien Städten macht ein landesergebnis eh fragwürdig.
      Denn in den Landkreisen gibt es so gut wie keine Kleinstparteien, in den Kreisfreien Städten aber das volle Programm und das auch noch ohne jede %-Hürde, was es ja sehr einfach macht eine zu Gründen und auch erfolgreich ein Mandat zu bekommen.
      Hier ein Beispiel vom Ulmer Stadtrat (kreisfreie Stadt). Sowas ist einfach ein total undenkbares Ergebnis für einen normalen Landkreis. Deshalb habe ich ja auch nachgefragt, warum man 2 unvergleichliche Sachen zusammenschmeissen muss. Der Landeswahlleiter macht es ja auch nicht.

      gut, dass du das wahlsystem in bawü noch einmal detailliert erläuterst und mit einem konkreten beispiel belegst. absolut hilfreich für jemand, der in der materie nicht drinsteckt.

      nur, darum ging es mir nicht. auch ich setze bei der auswertung unseres marktes eben dieses system konkret um.

      was ich kritisiert habe, ist der umstand, diverse landkreise ein davon abweichendes ergebnis offiziell präsentieren. dafür werden einfach die stimmen, die die kandidierenden parteien erhalten haben, addiert. man berücksichtigt nicht, dass den wählern unterschiedlich viele stimmen zur verfügung, man zählt einfach zusammen und verfälscht somit das wahlergebnis. und zwar etwa in einem umfang, in dem auch - was damals erhebliche empörung auslöste - die kommunalwahlen im frühjahr 1989 in der ddr verfälscht worden sind. die verantwortlichen dafür wurden zur rechenschaft gezogen und bestraft. - ich führe dieses herbe besipiel an, um zu verdeutlichen, worüber wir hier im konkreten reden. und wie sehr die ergebnispräsentation auf den offiziellen seiten der landkeise das eigentliche wahlergebnis verfälscht.

      zum landesweiten ergebnis:

      m.e. präsentieren alle bundesländer abseits von bawü bei kommunalwahlen ein landesweites ergebnis, das sich aus den einzelergebnissen der obersten ebene unterhalb des landes zusammensetzt. ((land-)kreise und kreisfreie städte) die probleme, die du anführst, existieren auch in den anderen bundesländern. auch dort kandidieren in den städten mehr kleinere parteien als auf dem platten land. was bislang niemand daran gehindert hat, ein landesweites ergebnis, das den namen auch verdient, zu publizieren.

      zu vergleichen sind kreise und städte allemal. erst beide zusammen ergeben ein landesweites ergebnis. im übrigen: mit derselben argumentation könnte man auch ein bundesweites ergebnis bei den bundestagswahlen verhindern. auch dort gibt es krasse regionale unterschiede, was sich zb in der vielzahl der kandidaturen in bayern, nrw oder berlin bemerkbar macht. man dürfte dann ganz ernsthaft auch die frage stellen, "warum man 2 unvergleichliche Sachen zusammenschmeissen muss." zum beispiel mecklenburg-vorpommern und berlin.

    • RE: Landesweites Ergebnis der Kommunalwahl in Baden-Württemberg 2019 - weitere Kritik

      Eckhart, 01.06.2019 23:57, Antwort auf #9
      #10

      .

      ....

      zu vergleichen sind kreise und städte allemal. erst beide zusammen ergeben ein landesweites ergebnis. im übrigen: mit derselben argumentation könnte man auch ein bundesweites ergebnis bei den bundestagswahlen verhindern. auch dort gibt es krasse regionale unterschiede, was sich zb in der vielzahl der kandidaturen in bayern, nrw oder berlin bemerkbar macht. man dürfte dann ganz ernsthaft auch die frage stellen, "warum man 2 unvergleichliche Sachen zusammenschmeissen muss." zum beispiel mecklenburg-vorpommern und berlin.

      Du hast natürlich recht. Ein landesweites Ergebnis hat seine Berechtigung.
      Und beim Beispiel Bundestagswahl hat man am Ende wenigstens doch ein absolut Vergleichbares Ergebnis durch one (wo)men one vote im Zweitstimmenergebnis.
      In BW haben kleinstkommunen 8er Räte bis hin zu Stuttgart mit 60, also 60 Stimmen je Bürger. Die einen zählen es am Abend aus, die anderen machen 3 bis 4 Tage rum zum vorläufigen Ergebnis....

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